... newer stories
Samstag, 13. November 2004
Schon irgendwie witzig
uceda, 12:40h
Welche gefallene, eine zweite Chance wollende Person könnte dem toten Arafat in der Bild-Zeitung wohl vorwerfen, dass dessen Familie in einem Pariser Hotel in Saus und Braus (wenngleich vermutlich auch ohne Zeug mit der Konsistenz von Brausepulver und ohne heransausende Zwangsprostituierte aus dem Ostblock) gelebt hätte?
Da hatte wohl eine Privatperson ohne offizielles Amt mal wieder die Chance gerochen, sich in Szene zu setzen, nachdem die Hochzeit und die Konversion der Frau schon kein Thema in den Yellow Pages mehr ist.
Da hatte wohl eine Privatperson ohne offizielles Amt mal wieder die Chance gerochen, sich in Szene zu setzen, nachdem die Hochzeit und die Konversion der Frau schon kein Thema in den Yellow Pages mehr ist.
... link (1 Kommentar) ... comment
Zöschen/Sachsen-Anhalt
uceda, 11:21h
Es gibt Themen, von denen denkt man, dass sie ein gutes Thema wären, gut im Sinne von wichtig. Zöschen in Sachsen Anhalt zum Beispiel. Ein Kilometer nördlich des kleinen Ortes ist ein Denkmal für eine "Besonderheit": Ein "Arbeitserziehungslager", das auf Veranlassung der IG Farben 1944, also im letzten Jahr des 2. Weltkriegs eingerichtet wurde. Kein normales Lager, sondern eines, bei dem man die "Erfahrungen aus dem KZ Monowitz" bei Auschwitz berücksichtigte. Die Ausweitung der Vernichtung der Juden auf Russen, Belgier, Italiener, Rumänen, Engländer, Franzosen, Moldawier; schlichtweg alle, die keine "Volksgenossen" waren. Das Ding war ein Testgelände für das, was nach dem Endsieg geplant war.
Aber wenn man dann dort steht, inmitten der flachen Landschaft, ohne Grenze und Ziel, es ist still, und man merkt schon an den Blicken der Leute, wenn man den abgelegenen Weg dorthin fährt, dass sie nicht reden werden, und sieht dann das kleine Areal, auf dem Tausende zusammengepfercht waren, auch an einem Tag wie diesem bei 2 Grad und Nebel, vor dem letzten, schlimmen Winter, dann vergeht einem die Lust auf den Beitrag.
Ich verabscheue die Arbeiten von Guido Knopp; der Mann ist mit seinem gossigen Nazi-Soap-Stil und seinen Stilisierungen vielleicht das Schlimmste, was der Aufarbeitung des Themas passieren konnte. Völkermord, Chips-und-Bier-kompatibel. Und dann steht man selbst da und fragt sich, wie man das, was man sieht, so in einen Beitrag packt, dass es weder verlogen noch moralisch überheblich noch das Grauen verwertend ist. Klar, wir machen das ehrenamtlich, keiner zahlt und irgendwas, und es würde schon nicht so anbiedernd werden - aber wie so etwas gut werden soll, weiss ich auch nicht. Also kein Beitrag darüber in der Sendung. Nur ein paar Bilder hier, irgendwann.
Aber wenn man dann dort steht, inmitten der flachen Landschaft, ohne Grenze und Ziel, es ist still, und man merkt schon an den Blicken der Leute, wenn man den abgelegenen Weg dorthin fährt, dass sie nicht reden werden, und sieht dann das kleine Areal, auf dem Tausende zusammengepfercht waren, auch an einem Tag wie diesem bei 2 Grad und Nebel, vor dem letzten, schlimmen Winter, dann vergeht einem die Lust auf den Beitrag.
Ich verabscheue die Arbeiten von Guido Knopp; der Mann ist mit seinem gossigen Nazi-Soap-Stil und seinen Stilisierungen vielleicht das Schlimmste, was der Aufarbeitung des Themas passieren konnte. Völkermord, Chips-und-Bier-kompatibel. Und dann steht man selbst da und fragt sich, wie man das, was man sieht, so in einen Beitrag packt, dass es weder verlogen noch moralisch überheblich noch das Grauen verwertend ist. Klar, wir machen das ehrenamtlich, keiner zahlt und irgendwas, und es würde schon nicht so anbiedernd werden - aber wie so etwas gut werden soll, weiss ich auch nicht. Also kein Beitrag darüber in der Sendung. Nur ein paar Bilder hier, irgendwann.
... link (1 Kommentar) ... comment
... older stories