Montag, 13. September 2004
Mein Tag mit Jesus*
uceda, 00:47h
Vielleicht machen wir was drüber, haben sie gesagt. Schau es dir mal an, kannst ja Bescheid geben ob da in Artikel draus wird. Aber nur, wenn du nichts anderes vor hast. Ich hatte ihnen gesagt, dass die Mehrheit jetzt einen auf Happening macht, mit Visions, Jesusmarketing und Intensivbeten und ähnlich blöder Dotcom-Scheisse, aber man kann ja mal schaun, was es damit so auf sich hat.
Also bin ich eigentlich erst mal nicht hin, zum Jesus Day 2004, von dem ich annahm, es sei die bekiffteste Idee seit dem Idioten von Religionslehrer, der mich am Gymnasium anfaselte, ich soll doch in seinen Unterricht kommen, statt in der Pausenhalle mit den paar Vorzeigetürken und den Atheisten Schafkopf zu spielen. Aber nachdem die dafür die Strasse des 17. Juni blockiert hatten, und ich nur die Wahl hatte, entweder weit aussenrum zu fahren oder doch mal reinzuschauen, bin ich doch hin. Ich habe die Nacht durchgemacht, in meinem Mund sind noch ihre Speichelreste erschmeckbar, insofern bin ich in der richtigen Stimmung für eine kalte Dusche. Oder eben diese Christen.
Gleich am Anfang will mir jemand ein Programmheft geben. Als ich sage, brauch ich nicht, sagt er, es würde ja nur 4 Euro kosten und zum Gelingen des Tages beitragen. Ich schiebe ihn beiseite, was das Problem aber nicht kleiner macht. Alle paar Minuten will mir jemand das Heft aufdrängen, übrigens auch günstige Gebrauchtexemplare bis runter auf 2 Euro. Wahrscheinlich ginge diese Kohle dann eher in die Grillwürste, deren Gestank über dem ganzen Happening liegt. Oder in Öko-Rabarberkuchen mit Dinkel und Linsenstreusseln, oder was man sonst hier isst.
Wenn man nach so einer Nacht irgendwas nicht erträgt, dann sind das so pralle, zufriedene Gesichter mit Schlabberkleidern drunter und der gelben Sau von Sonne drüber. Was man bräuchte, wäre eine Stunde in der Badewanne mit ihr, ihren Augenringen und den Gedanken, dass man dafür und für das versaute Bett verantwortlich ist. Hier gibt es keine Augenringe, nur Typen, die sich bemühen, von innen heraus zu strahlen wie ein AKW nach dem GAU. Warum, werde ich gleich merken.
Auf mich stürzt eine blonde, hagere, strahlende und auf 1000 Meter erkennbar lustfeindliche Frau mit dem Aussehen der jüngeren Angela Merkel zu. Drückt mir einen Kaffee in die Hand, eine Karte in die andere, und sagt: Jesus liebt Dich. Nein, sage ich in ihre strahlende Domestosfresse, der findet mich absolut zum Kotzen, ist eine alte Geschichte, ausserdem trinke ich nur Tee, danke für das Angebot, und gebe ihr das Gesöff zurück. Kennt man ja, Kaffee trinken, zum Stand gelotst werden, und dann her mit der Kohle für das gute Werk. Was ist denn mit Dir los, fragt sie mich verdattert und strahlenreduziert, aber ich gehe einfach weiter durch das Gedränge Richtung Brandenburger Tor. Übrigens, auf der Karte steht "Mit dieser kleinen Aufmerksamkeit wollen wir Gottes Liebe auf eine praktische Weise weitergeben", dazu noch ein paar rote Herzchen. Sieht aus wie die Freikarten fürs Pornokino, die im Wedding manchmal in die Aussenspiegel gesteckt werden, eine kleine Aufmerksamkeit unserer local Pimps.
Nächste Attacke. Diesmal was aus der Kategorie "grünweisses Ringelshirt" und Homophoben-Schweinsaugen, männlich, schütteres Haar, schweissstinkend. Drückt mir einen Wisch in die hand, zum Mitsingen. Gleich daneben ist eine Runde, die sich im Arm hält und alle Septen der Welt aus ihren Stimmbändern würgt. Und links 2 3 4 klatschen die Leute aussenrum, man wippt mit den Knien und ist so gut drauf ist, wie der Psycho nach der Familienpackung Prozac. Hab sowas mal mitgemacht, Ende der 13. Klasse in der Provinz, da sangen wir sweet home alabama und Guru kotzte dabei in die Runde, danke, hatte ich schon mal, ohne mich.
Weiter durdch das Gewühl, es wird zunehmend strange, komme mir vor wie auf der Geisterbahn, irgendwas ganz Fieses, Krankes muss in diesen Leute lauern, ich mein, wenn so viele zusammenkommen und sich zuprosten, dass sie Recht haben und ihnen das Himelsreich gewiss ist, dann hat das was von Massenhysterie und gehört in die Geschlossene, aber nicht hier in die Öffentlichkeit, wo sie zum Pissen einfach in den Wald nebenan gehen, entsprechend scharf stinkt das auch alles, aber sie bekommen es nicht mit, weil sie ja auf dem Trip sind, vielleicht sind sie auch süchtig nach dieser Luft, es soll ja die dollsten Dinge geben. Und die Kinder. Alles ist voller quäkender Blagen. Die Leute hier pflanzen sich fort, werden mehr, am Ende haben sie wieder die Mehrheit, und dann gute Nacht, Deutschland. Dann marschieren sie mal so richtig gen Berlin, und werden uns ihre Welt mit Takko-Klamotten, Stattauto-Vereinsmitgliedschaften und Kernseifensex aufzwingen.
Darf ich dich was fragen, kommt es von rechts, aber bevor ich nein sage, haben meine Synapsen schon auf Frauenstimme = fickbar geschaltet, scheiss Unterbewusstsein, ich drehe mich um, und da steht eine kleine, dunkle Asiatin an der Hand eines Typen, den ich im Normalfall für einen dieser Frauenbesteller gehalten hätte, aber hier ist das nicht üblich, hoffe ich, aber andererseits, wer kann das schon sagen, egal, da steht sie also und sieht wirklich lecker aus. Und sagt: Wir sind von der Evangelisationsirgendwas und wollen dich bitten, uns diesen Fragebogen auszufüllen.
Sorry, sage ich, ich bin hier nur als Reporter, ich bin unbelehrbar, danke für das Angebot.... Aber trotzdem, gerade dann, bitte, wir wollen wissen, was andere denken, sagt sie, sie sagt es wirklich nett. Schau mal, sage ich, du verstehst nicht, ich bin nicht wie ihr. Ihr seid Christen. Andere Baustelle, ok? Aber... Nichts aber. Ich bin kein Christ, ich hab nicht mal Ahnung von dem Zeug hier, ich weiss nur, dass euer Verein meinen Glauben für seine komischen Vorstellungen usurpiert hat, ok? Aber gerade der Dialog mit Andersdenkenden ist uns wichtig, quäkt der Typ daneben dominant rein, und ich fange an zu glauben, dass er sie wirklich im Katalog bestellt hat, weil zum Teufel, was will die mit so einer Pickelfresse? beten, klar, aber sonst? Guck, sage ich, wenn eure Religion Recht hat, habe ich echt verschissen. Umgekehrt ist es so, dass, wenn meine Religion Recht hat, ihr euch hier ganz umsonst abstrampelt. Ist nun einfach mal so. Das hier ist der Jesus Tag. Ich glaub noch nicht mal, dass es den gegeben hat, und dieses Erlösertum da - ich deute auf den grölenden Sangeskreis, der was von Rettung röchelt - wird bei uns abgelehnt. Wir warten noch auf den Erlöser.
Bist du Jude, fragt sie. Ja, sage ich, damit ich endlich Ruhe habe. Oh, klasse, sagt sie mit ganz anderem Interesse als dem Acquisitionsgespräch gerade noch, kannst du mir sagen, wo eigentlich das Mahnmal sein wird? Da hinten, sage ich, weil mir im Moment einfach nichts anderes einfällt. Who the fuck am I dass ich wissen müsste, wo der ihr komisches Mahnmal ist? Egal. Ich habe die Schnauze voll, soll sie doch mit ihrem blinden Himmelsreichspickelträger mahnmalen, dort, wo sie ihn hinschleift. Als ich mich in die vollgepissten Büsche schlagen will, schiebt mir jemand dann noch seine Titten ins Gesicht. Angesichts der Höhe der eher kleinen Titten und des massigen Bauches darunter ein Mann, soweit man das unter all dem Fett beurteilen kann. Jesus wird dich erlösen, sagt es/er, grinsend. Hinter ihm, auf der Bühne, legt eine christliche Band los.
Too much. Es ist Schabbat Nachmittag, und ich bräuchte dringend einen Fick, nach einer Dusche, und was Ungesundes zum Essen. Diese Schweinespeckröllchen aus chemischen Schaumstoff mit irre viel E-Farbstoffen zum Beispiel. Später der Anruf, ob ich daraus eine Artikel mache. Ne, sage ich, gibt nichts her, nur einen Blogeintrag.
*Im Zweifelsfall ist das Gonzo-Journalismus eines übernächtigten Juden, falls jemand auf die Idee kommt zu sagen, dass man das nicht darf und es gegen die Versöhnung ist.
Also bin ich eigentlich erst mal nicht hin, zum Jesus Day 2004, von dem ich annahm, es sei die bekiffteste Idee seit dem Idioten von Religionslehrer, der mich am Gymnasium anfaselte, ich soll doch in seinen Unterricht kommen, statt in der Pausenhalle mit den paar Vorzeigetürken und den Atheisten Schafkopf zu spielen. Aber nachdem die dafür die Strasse des 17. Juni blockiert hatten, und ich nur die Wahl hatte, entweder weit aussenrum zu fahren oder doch mal reinzuschauen, bin ich doch hin. Ich habe die Nacht durchgemacht, in meinem Mund sind noch ihre Speichelreste erschmeckbar, insofern bin ich in der richtigen Stimmung für eine kalte Dusche. Oder eben diese Christen.
Gleich am Anfang will mir jemand ein Programmheft geben. Als ich sage, brauch ich nicht, sagt er, es würde ja nur 4 Euro kosten und zum Gelingen des Tages beitragen. Ich schiebe ihn beiseite, was das Problem aber nicht kleiner macht. Alle paar Minuten will mir jemand das Heft aufdrängen, übrigens auch günstige Gebrauchtexemplare bis runter auf 2 Euro. Wahrscheinlich ginge diese Kohle dann eher in die Grillwürste, deren Gestank über dem ganzen Happening liegt. Oder in Öko-Rabarberkuchen mit Dinkel und Linsenstreusseln, oder was man sonst hier isst.
Wenn man nach so einer Nacht irgendwas nicht erträgt, dann sind das so pralle, zufriedene Gesichter mit Schlabberkleidern drunter und der gelben Sau von Sonne drüber. Was man bräuchte, wäre eine Stunde in der Badewanne mit ihr, ihren Augenringen und den Gedanken, dass man dafür und für das versaute Bett verantwortlich ist. Hier gibt es keine Augenringe, nur Typen, die sich bemühen, von innen heraus zu strahlen wie ein AKW nach dem GAU. Warum, werde ich gleich merken.
Auf mich stürzt eine blonde, hagere, strahlende und auf 1000 Meter erkennbar lustfeindliche Frau mit dem Aussehen der jüngeren Angela Merkel zu. Drückt mir einen Kaffee in die Hand, eine Karte in die andere, und sagt: Jesus liebt Dich. Nein, sage ich in ihre strahlende Domestosfresse, der findet mich absolut zum Kotzen, ist eine alte Geschichte, ausserdem trinke ich nur Tee, danke für das Angebot, und gebe ihr das Gesöff zurück. Kennt man ja, Kaffee trinken, zum Stand gelotst werden, und dann her mit der Kohle für das gute Werk. Was ist denn mit Dir los, fragt sie mich verdattert und strahlenreduziert, aber ich gehe einfach weiter durch das Gedränge Richtung Brandenburger Tor. Übrigens, auf der Karte steht "Mit dieser kleinen Aufmerksamkeit wollen wir Gottes Liebe auf eine praktische Weise weitergeben", dazu noch ein paar rote Herzchen. Sieht aus wie die Freikarten fürs Pornokino, die im Wedding manchmal in die Aussenspiegel gesteckt werden, eine kleine Aufmerksamkeit unserer local Pimps.
Nächste Attacke. Diesmal was aus der Kategorie "grünweisses Ringelshirt" und Homophoben-Schweinsaugen, männlich, schütteres Haar, schweissstinkend. Drückt mir einen Wisch in die hand, zum Mitsingen. Gleich daneben ist eine Runde, die sich im Arm hält und alle Septen der Welt aus ihren Stimmbändern würgt. Und links 2 3 4 klatschen die Leute aussenrum, man wippt mit den Knien und ist so gut drauf ist, wie der Psycho nach der Familienpackung Prozac. Hab sowas mal mitgemacht, Ende der 13. Klasse in der Provinz, da sangen wir sweet home alabama und Guru kotzte dabei in die Runde, danke, hatte ich schon mal, ohne mich.
Weiter durdch das Gewühl, es wird zunehmend strange, komme mir vor wie auf der Geisterbahn, irgendwas ganz Fieses, Krankes muss in diesen Leute lauern, ich mein, wenn so viele zusammenkommen und sich zuprosten, dass sie Recht haben und ihnen das Himelsreich gewiss ist, dann hat das was von Massenhysterie und gehört in die Geschlossene, aber nicht hier in die Öffentlichkeit, wo sie zum Pissen einfach in den Wald nebenan gehen, entsprechend scharf stinkt das auch alles, aber sie bekommen es nicht mit, weil sie ja auf dem Trip sind, vielleicht sind sie auch süchtig nach dieser Luft, es soll ja die dollsten Dinge geben. Und die Kinder. Alles ist voller quäkender Blagen. Die Leute hier pflanzen sich fort, werden mehr, am Ende haben sie wieder die Mehrheit, und dann gute Nacht, Deutschland. Dann marschieren sie mal so richtig gen Berlin, und werden uns ihre Welt mit Takko-Klamotten, Stattauto-Vereinsmitgliedschaften und Kernseifensex aufzwingen.
Darf ich dich was fragen, kommt es von rechts, aber bevor ich nein sage, haben meine Synapsen schon auf Frauenstimme = fickbar geschaltet, scheiss Unterbewusstsein, ich drehe mich um, und da steht eine kleine, dunkle Asiatin an der Hand eines Typen, den ich im Normalfall für einen dieser Frauenbesteller gehalten hätte, aber hier ist das nicht üblich, hoffe ich, aber andererseits, wer kann das schon sagen, egal, da steht sie also und sieht wirklich lecker aus. Und sagt: Wir sind von der Evangelisationsirgendwas und wollen dich bitten, uns diesen Fragebogen auszufüllen.
Sorry, sage ich, ich bin hier nur als Reporter, ich bin unbelehrbar, danke für das Angebot.... Aber trotzdem, gerade dann, bitte, wir wollen wissen, was andere denken, sagt sie, sie sagt es wirklich nett. Schau mal, sage ich, du verstehst nicht, ich bin nicht wie ihr. Ihr seid Christen. Andere Baustelle, ok? Aber... Nichts aber. Ich bin kein Christ, ich hab nicht mal Ahnung von dem Zeug hier, ich weiss nur, dass euer Verein meinen Glauben für seine komischen Vorstellungen usurpiert hat, ok? Aber gerade der Dialog mit Andersdenkenden ist uns wichtig, quäkt der Typ daneben dominant rein, und ich fange an zu glauben, dass er sie wirklich im Katalog bestellt hat, weil zum Teufel, was will die mit so einer Pickelfresse? beten, klar, aber sonst? Guck, sage ich, wenn eure Religion Recht hat, habe ich echt verschissen. Umgekehrt ist es so, dass, wenn meine Religion Recht hat, ihr euch hier ganz umsonst abstrampelt. Ist nun einfach mal so. Das hier ist der Jesus Tag. Ich glaub noch nicht mal, dass es den gegeben hat, und dieses Erlösertum da - ich deute auf den grölenden Sangeskreis, der was von Rettung röchelt - wird bei uns abgelehnt. Wir warten noch auf den Erlöser.
Bist du Jude, fragt sie. Ja, sage ich, damit ich endlich Ruhe habe. Oh, klasse, sagt sie mit ganz anderem Interesse als dem Acquisitionsgespräch gerade noch, kannst du mir sagen, wo eigentlich das Mahnmal sein wird? Da hinten, sage ich, weil mir im Moment einfach nichts anderes einfällt. Who the fuck am I dass ich wissen müsste, wo der ihr komisches Mahnmal ist? Egal. Ich habe die Schnauze voll, soll sie doch mit ihrem blinden Himmelsreichspickelträger mahnmalen, dort, wo sie ihn hinschleift. Als ich mich in die vollgepissten Büsche schlagen will, schiebt mir jemand dann noch seine Titten ins Gesicht. Angesichts der Höhe der eher kleinen Titten und des massigen Bauches darunter ein Mann, soweit man das unter all dem Fett beurteilen kann. Jesus wird dich erlösen, sagt es/er, grinsend. Hinter ihm, auf der Bühne, legt eine christliche Band los.
Too much. Es ist Schabbat Nachmittag, und ich bräuchte dringend einen Fick, nach einer Dusche, und was Ungesundes zum Essen. Diese Schweinespeckröllchen aus chemischen Schaumstoff mit irre viel E-Farbstoffen zum Beispiel. Später der Anruf, ob ich daraus eine Artikel mache. Ne, sage ich, gibt nichts her, nur einen Blogeintrag.
*Im Zweifelsfall ist das Gonzo-Journalismus eines übernächtigten Juden, falls jemand auf die Idee kommt zu sagen, dass man das nicht darf und es gegen die Versöhnung ist.
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maz,
Montag, 13. September 2004, 01:18
Köstlich. Ich habe den Text geradezu verschlungen.
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sinktank,
Montag, 13. September 2004, 01:50
"Komm', Herr, gib uns deinen Frieden..."
Deine Einträge, genährt aus Geilheit und Verachtung, pflegen mir stets den höchsten Lesegenuß zu bereiten. Sehr cooler Content.
Was das Ficken anbelangt, sind solche Veranstaltung doch ein, haha, fruchtbarer Boden für die missionierende Ökomene. Jesu' weibliche Kinderlein sind sehr zutraulich, vertrauensseelig, man kommt leicht ins Gespräch, es ist noch sommerlich, man fast den Arm der Glaubensschwester, zeigt ihr einen Stern und redet von dessen religiöser Bedeutung, dem Nichts, uns Menschen, der Leere, der Geworfenheit, der Liebe des Herrn, die der Menschen. Sie läßt sich und ihren Gedanken von dir leiten und führen. Und sie will dem Herrn näherkommen, in dem sie dir, der du ihr geistiges Verlangen entfachst, näherkommt. Für einen Charmeur wie dich mit diesem Geist und diesem Timbre eine Sache von zehn Rosenkränzen*, etwas geistige Flexibilität vorausgesetzt.
*keine Ahnung wie lang die sind
Was das Ficken anbelangt, sind solche Veranstaltung doch ein, haha, fruchtbarer Boden für die missionierende Ökomene. Jesu' weibliche Kinderlein sind sehr zutraulich, vertrauensseelig, man kommt leicht ins Gespräch, es ist noch sommerlich, man fast den Arm der Glaubensschwester, zeigt ihr einen Stern und redet von dessen religiöser Bedeutung, dem Nichts, uns Menschen, der Leere, der Geworfenheit, der Liebe des Herrn, die der Menschen. Sie läßt sich und ihren Gedanken von dir leiten und führen. Und sie will dem Herrn näherkommen, in dem sie dir, der du ihr geistiges Verlangen entfachst, näherkommt. Für einen Charmeur wie dich mit diesem Geist und diesem Timbre eine Sache von zehn Rosenkränzen*, etwas geistige Flexibilität vorausgesetzt.
*keine Ahnung wie lang die sind
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ann,
Montag, 13. September 2004, 02:56
Darf ich dich fragen, wie du darüber denken (ganz zu schweigen von strafrechtlicher Verfolgung des Autors wegen Antisemitismus von allen Seiten) würdest, wenn ein Christ in dieser Art über eine jüdische Veranstaltung berichtete? Warst wohl seeehr übernächtigt.
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uceda,
Montag, 13. September 2004, 03:38
Was soll das? "Darf ich Dich fragen" -wieso sollte man nicht fragen dürfen? Angst vor Juden?
Man darf in Deutschland öffentlich gegen den Bau von Synagogen demonstrieren. Das ist Meinungs- und Demonstrationsfreiheit, die mir vielleicht in diesem Fall nicht besonders zusagt, aber so ist das nun mal. Man darf hierzulande Juden missionieren, und es gibt Christen, die das unterstützen. Das ist extrem judenfeindlich, aber es ist nicht verboten. Obwohl es dem Judentum das religiöse Existenzrecht abspricht. Von diesen Gruppen waren übrigens auch Vertreter da. Es ist noch nicht mal verboten, die Briefe des Ambrosius von Mailand zu verbreiten, der das verbrennen von Synagogen rechtfertigt, und De Civitate Dei von Augustinus.
Ist gut möglich, dass mein Beitrag nicht prochristlich ist, aber mir geht es einfach darum, zu beschreiben, wie ich das erlebt habe. Interreligiöser Dialog in Tutzing ist sicher angenehmer, für manche. Aber auf der Strasse sieht das anders aus. Es ist nicht verboten, Kinder abzulehnen, Takko-Mode entsetzlich zu finden, Ringel-T-Shirts zu verachten und die am eigenen Leib erfahrenen Versuche von Evangelisation blöd zu finden. Man darf Leute als lustfeindlich bezeichnen, zumal, wenn man sich mal das Programm dieses Tages anschaut, und Lust mit Sex gleichsetzt. Man darf übr gerüche schreiben, und man muss nicht lügen, dass es allenthalben nach Chanel No. 5 gerochen hat. Ich stosse mich an dem Brimbrorium, an dem vor allem von sog. "Freikirchen" verbreiteten Hardcore-Missionieren auf dieser einen Veranstaltung, nicht am Glauben anderer Menschen, und schon gar nicht an den Christen.
Im übrigen kann man auch jüdische Veranstaltungen doof finden. Dieses Blog hier macht zum Beispiel aus seiner Ablehnung gegen weite teile des hiesigen Gedenk-Trara keinen Hehl, wie auch gegen gewisse sektiererische Strömungen im oder am Rande des Judentums. Und wenn jemand anderes dem zustimmt, oder es genauso sieht, ist es vollkommen OK. Hier wird auch die Tante Jolesch mit ihrem Wort über das Aussehen jüdischer Männer zitiert: "Was a mann schöner ist als a Aff, ist ein Luxus". Kurz, dieses Blog ist nicht pc.
Trotzdem ist eine Antwort ganz einfach zu treffen: Das Judentum missioniert und evangelisiert nicht. Es gibt also keine derartigen "Komm rüber und mach mit"-Events, die, mit verlaub, selbst für einen Menschen aus der bayerischen Provinz ein total stranges Spektakel sind. Sollte sich jemand von den jüdischen Gebräuchen zu Purim, wo ein Besäufnis nach manchen Quallen Pflicht ist, abgestossen fühlen, könnte ich das nachvollziehen.
Ich war nicht übernächtigt. Ich hatte eine Nacht lang Sex. das ist ein gewaltiger Unterschied.
Man darf in Deutschland öffentlich gegen den Bau von Synagogen demonstrieren. Das ist Meinungs- und Demonstrationsfreiheit, die mir vielleicht in diesem Fall nicht besonders zusagt, aber so ist das nun mal. Man darf hierzulande Juden missionieren, und es gibt Christen, die das unterstützen. Das ist extrem judenfeindlich, aber es ist nicht verboten. Obwohl es dem Judentum das religiöse Existenzrecht abspricht. Von diesen Gruppen waren übrigens auch Vertreter da. Es ist noch nicht mal verboten, die Briefe des Ambrosius von Mailand zu verbreiten, der das verbrennen von Synagogen rechtfertigt, und De Civitate Dei von Augustinus.
Ist gut möglich, dass mein Beitrag nicht prochristlich ist, aber mir geht es einfach darum, zu beschreiben, wie ich das erlebt habe. Interreligiöser Dialog in Tutzing ist sicher angenehmer, für manche. Aber auf der Strasse sieht das anders aus. Es ist nicht verboten, Kinder abzulehnen, Takko-Mode entsetzlich zu finden, Ringel-T-Shirts zu verachten und die am eigenen Leib erfahrenen Versuche von Evangelisation blöd zu finden. Man darf Leute als lustfeindlich bezeichnen, zumal, wenn man sich mal das Programm dieses Tages anschaut, und Lust mit Sex gleichsetzt. Man darf übr gerüche schreiben, und man muss nicht lügen, dass es allenthalben nach Chanel No. 5 gerochen hat. Ich stosse mich an dem Brimbrorium, an dem vor allem von sog. "Freikirchen" verbreiteten Hardcore-Missionieren auf dieser einen Veranstaltung, nicht am Glauben anderer Menschen, und schon gar nicht an den Christen.
Im übrigen kann man auch jüdische Veranstaltungen doof finden. Dieses Blog hier macht zum Beispiel aus seiner Ablehnung gegen weite teile des hiesigen Gedenk-Trara keinen Hehl, wie auch gegen gewisse sektiererische Strömungen im oder am Rande des Judentums. Und wenn jemand anderes dem zustimmt, oder es genauso sieht, ist es vollkommen OK. Hier wird auch die Tante Jolesch mit ihrem Wort über das Aussehen jüdischer Männer zitiert: "Was a mann schöner ist als a Aff, ist ein Luxus". Kurz, dieses Blog ist nicht pc.
Trotzdem ist eine Antwort ganz einfach zu treffen: Das Judentum missioniert und evangelisiert nicht. Es gibt also keine derartigen "Komm rüber und mach mit"-Events, die, mit verlaub, selbst für einen Menschen aus der bayerischen Provinz ein total stranges Spektakel sind. Sollte sich jemand von den jüdischen Gebräuchen zu Purim, wo ein Besäufnis nach manchen Quallen Pflicht ist, abgestossen fühlen, könnte ich das nachvollziehen.
Ich war nicht übernächtigt. Ich hatte eine Nacht lang Sex. das ist ein gewaltiger Unterschied.
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pata peta,
Montag, 13. September 2004, 04:09
das kommt dabei raus wenn sich falschgläubige unter falschgläubige mischen
ein urinwald!
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ann,
Montag, 13. September 2004, 12:59
ok, angenommen, ich wäre auf einer jüd. Veranstaltung gewesen, und äußerte mich besorgt über die zahlreiche Vermehrung der Anwesenden...
Taizé ist auch nicht gerade mein Fall, aber da muss ja niemand zum zweiten Mal hin.
Taizé ist auch nicht gerade mein Fall, aber da muss ja niemand zum zweiten Mal hin.
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booldog,
Montag, 13. September 2004, 12:59
Deppen gegen Deppen:
http://audim-keller.rz.hu-berlin.de/~hummel/alt/texte/110904.htm
Schade, daß offenbar nix draus geworden ist! ;-)
Schade, daß offenbar nix draus geworden ist! ;-)
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uceda,
Montag, 13. September 2004, 13:21
@ ann: Wäre Kontextbezogen. In meinem Bücherregal sind sicher mehr als ein Dutzend Bücher, in denen die hohe Kinderrate der Ultraorthodoxen in Israel angeprangert wird: Quasi ein demografischer Putsch mit Finanzierung durch den Staat. Ist hier in Deutschland frei erhältlich.
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maz,
Montag, 13. September 2004, 13:59
Du armes kleines Annilein
Du darfst wieder einmal nichts sagen? Du kleines Häschen, hat man dir wehgetan, komm, hüpf Häschen, hüpf...
Was soll dieser hypothetische Mist? Wieso soll Uceda verpflichtet sein, darüber Auskunft zu geben, ob irgendwelche Christen, Muslime, Sparkassenkunden, Kegelfreunde und was weiß ich noch sonstige Interessierte oder Nichtinteressierte über irgendwelche jüdische Veranstaltungen ironisch, sarkastisch oder was weiß ich auch immer berichten dürften, oder nicht?
Hinter der Behauptung, ein Christ würde verfolgt werden, wenn er wagte, über die jüdischen Veranstaltungen in der Art zu berichten wie Uceda es über irgend soe einen christlichen Missionierungsmist getan, steckt nicht nur ein kranker Geist, sondern eine ungeheuerliche Lüge.
Aber wir wollen ja nicht so sein.
Mein kleines unverstandenes, von der ganzen Welt im Stich gelassenes Mädchen, meine Alice, das hier ist das Leben, das ist hier fast so wie das Wunderland. Hier darfste gerne jedes Fest (christlich, jüdisch, muslimisch - doch da sei lieber ein bisschen vorsichtig, wenn irgendjemand keinen Witz versteht, dann sind wir Muslime es-, karnevalistisch, betrieblich) besuchen, und wir erlauben es dir, dass du auch darüber berichten darfst, wie immer du auch berichten willst, ironisch, sarkastisch gar zynisch.
Weißte, wir sind alle hier einzigartige, großzügige Götter und erlauben kleinen Mädchen, die so brav fragen alles.
Wir haben dich lieb, du.
Was soll dieser hypothetische Mist? Wieso soll Uceda verpflichtet sein, darüber Auskunft zu geben, ob irgendwelche Christen, Muslime, Sparkassenkunden, Kegelfreunde und was weiß ich noch sonstige Interessierte oder Nichtinteressierte über irgendwelche jüdische Veranstaltungen ironisch, sarkastisch oder was weiß ich auch immer berichten dürften, oder nicht?
Hinter der Behauptung, ein Christ würde verfolgt werden, wenn er wagte, über die jüdischen Veranstaltungen in der Art zu berichten wie Uceda es über irgend soe einen christlichen Missionierungsmist getan, steckt nicht nur ein kranker Geist, sondern eine ungeheuerliche Lüge.
Aber wir wollen ja nicht so sein.
Mein kleines unverstandenes, von der ganzen Welt im Stich gelassenes Mädchen, meine Alice, das hier ist das Leben, das ist hier fast so wie das Wunderland. Hier darfste gerne jedes Fest (christlich, jüdisch, muslimisch - doch da sei lieber ein bisschen vorsichtig, wenn irgendjemand keinen Witz versteht, dann sind wir Muslime es-, karnevalistisch, betrieblich) besuchen, und wir erlauben es dir, dass du auch darüber berichten darfst, wie immer du auch berichten willst, ironisch, sarkastisch gar zynisch.
Weißte, wir sind alle hier einzigartige, großzügige Götter und erlauben kleinen Mädchen, die so brav fragen alles.
Wir haben dich lieb, du.
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uceda,
Montag, 13. September 2004, 14:44
Don´t feed!
Vorsicht! Die Ironie- und Humorresistenz der Christen kann für Minderheiten gefährlich werden. Wenn Du sowas von Verständnis schreibst, sperren sie Dich in der evangelischen Akademie Tutzing ein, geben Dir verkochte Nudeln und alkoholfreies Bier, und verdonnern dich zum interkonfessionellen Zwangsbeten.
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ann,
Dienstag, 14. September 2004, 02:11
Warum bist du überhaupt hin? War doch von Anfang an klar, wie sowas abläuft, und dass es da keine Delikatessen gibt und Models auch weniger.
Ich habe nicht vor, demnächst eine jüdische / muslimische / buddhistische Veranstaltung, auch keine christliche, zu besuchen; also gibt es keinen Erfahrungsbericht.
Würden die Jesus Day Christen (das ist jeder, der sich so bezeichnet!) weniger beachtet, müssten sich die Pickligen, Unsportlichen, Einsamen, Verrückten eine andere Plattform suchen, auf der sie endlich endlich beachtet werden.
Besser, "Pickligs" provozieren negative Reaktionen ihrer Mitmenschen (in diesem Fall durch aufdringliche Religionsausübung), als "Pickligs" bleiben unbeachtet, nicht?
Ich habe nicht vor, demnächst eine jüdische / muslimische / buddhistische Veranstaltung, auch keine christliche, zu besuchen; also gibt es keinen Erfahrungsbericht.
Würden die Jesus Day Christen (das ist jeder, der sich so bezeichnet!) weniger beachtet, müssten sich die Pickligen, Unsportlichen, Einsamen, Verrückten eine andere Plattform suchen, auf der sie endlich endlich beachtet werden.
Besser, "Pickligs" provozieren negative Reaktionen ihrer Mitmenschen (in diesem Fall durch aufdringliche Religionsausübung), als "Pickligs" bleiben unbeachtet, nicht?
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kaltmamsell,
Montag, 13. September 2004, 13:46
Ich warte immer noch drauf, dass der Papst in den Nachrichten endlich als "katholischer Religionsführer" betitelt wird, und die geschilderten missionarisch beseelten als Christisten. Tut ja doch wieder keiner.
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ann,
Dienstag, 14. September 2004, 02:00
Die katholische Terrororganisation IRA ist schon in Vergessenheit geraten?
Kritische Stimmen gibt es schon viele, warum ein einziger Mensch mit Operationssaal verreist, wo viele Menschen auf der Welt sich nichtmal einen Hausarztbesuch leisten können.
Kritische Stimmen gibt es schon viele, warum ein einziger Mensch mit Operationssaal verreist, wo viele Menschen auf der Welt sich nichtmal einen Hausarztbesuch leisten können.
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ann,
Dienstag, 14. September 2004, 11:26
es geht gerade um die aktuelle Situation.
http://www.bfg-bayern.de/tatsachen/kirchenstatistikBRD.htm
nicht jeder der Verbleibenden ist mit allem einverstanden:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,317907,00.html
http://www.bfg-bayern.de/tatsachen/kirchenstatistikBRD.htm
nicht jeder der Verbleibenden ist mit allem einverstanden:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,317907,00.html
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weltregierung,
Dienstag, 14. September 2004, 12:11
..
..als diese ganzen Märchenreligionen-Ablehnender
hat mich das alles sehr belustigt. Ob ein jüdisches, christliches
oder Muslim Fest, ich stell mich gern zwischen die Verblendeten Kleingeister und guck was die gutes zu essen und dummes zu erzählen haben. Danach roll ich mir aus Johannes 3.16 ne leckere Tüte und steck sie mit einer brennenden Thora-Rolle an, während ich mit dem Barte des Propheten meine Schuhe putze.
.....Meinungsfreiheit ist toll. Hab das geschriebene sehr genossen, Genossen!
- Grussregierung.
hat mich das alles sehr belustigt. Ob ein jüdisches, christliches
oder Muslim Fest, ich stell mich gern zwischen die Verblendeten Kleingeister und guck was die gutes zu essen und dummes zu erzählen haben. Danach roll ich mir aus Johannes 3.16 ne leckere Tüte und steck sie mit einer brennenden Thora-Rolle an, während ich mit dem Barte des Propheten meine Schuhe putze.
.....Meinungsfreiheit ist toll. Hab das geschriebene sehr genossen, Genossen!
- Grussregierung.
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medvedj,
Mittwoch, 15. September 2004, 01:41
Als bekanntermaßen militant rheinisch-katholischer Christ habe ich den Bericht sehr genossen, karikiert er doch herrlich (!) die naiv-aufdringliche Art der häretischen Prottis, die alles missionieren wollen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Läve unn läve losse - nicht mehr und nicht weniger. Mit Muslimen und Juden habe ich noch nie ein Problem gehabt, was Glaube und seine Ausübung angeht. Mit den Prottis schon, die zom Lache in dr Keller jonn.
Missioniert mal schön, Jesus Freaks, wundert euch aber nicht, wenn ihr aufgefressen oder (für den ansehnlichen weiblichen Teil der Aktivisten) wenigstens mal so richtig durchgenudelt werdet. Denkt dann in Eurer ketzerischen Einfalt, es war der Herr.
Läve unn läve losse - nicht mehr und nicht weniger. Mit Muslimen und Juden habe ich noch nie ein Problem gehabt, was Glaube und seine Ausübung angeht. Mit den Prottis schon, die zom Lache in dr Keller jonn.
Missioniert mal schön, Jesus Freaks, wundert euch aber nicht, wenn ihr aufgefressen oder (für den ansehnlichen weiblichen Teil der Aktivisten) wenigstens mal so richtig durchgenudelt werdet. Denkt dann in Eurer ketzerischen Einfalt, es war der Herr.
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