Donnerstag, 23. September 2004

Machen Sie doch
mal ein jüdisches Buch, sagte R., eine alte Bekannte aus Münchner Tagen, die es auch auf diesen Event über dem frühwinterlich eingesudelten Slum Berlin verschlagen hatte. Um uns herum Vertreter der Lüge und des Schmutzes, der Abschaum der deutschen Medienindustrie. Nicht nur, aber auch. Ich bin gut angezogen unter Hyänen, als sie mich anspricht. Wir reden über die miesen Neuerscheinungen, über das drittklassige, immer gleiche Repertoire der Verlagszene, all die Nullen und Nieten, die der Betrieb ausspuckt.

Heute kam ausnahmesweise mal ein gutes Buch, sage ich. Und welches, will sie wissen. Mustafa Danesch, der Krieg gegen den Westen. Ist aber kein Jude, meint sie. Eben, sage ich. Drum mein ich ja: Gutes Buch.

Machen Sie doch auch eines, betont R., und wenn ich wüsste, mit welchem coolen Stoff man so ein jüdisches Buch füllen könnte, würde ich es sogar machen. Nur habe ich im Moment viel mehr Spass an Artikeln zur Transformation von Videospielen, die ich nie gespielt habe, in Filme, die ich nie gesehen habe. Moment, wie wär´s mit einem Buch über jüdische Hochstapler?

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