Montag, 19. Januar 2004

Verfeinerung
Bei Essen kann man fast immer was machen. Es gibt wenig, was sich nicht irgendwie zubereiten lässt, vermischen, aufbessern. Sogar problematisches Fleich bekam man im Mittelalter noch mit Nüssen halbwegs hin.

Schlimm ist es nur, wenn alles schon vermantscht, verbraten und verkocht angeliefert wird. Eine Pampe, bei der nichts zu retten ist, und man schon beim ersten Blick merkt, dass es ein echter Rezeptorenkiller wird. So ein Teil liegt gerade in Form eines Beitrags auf meinem Tisch. Drunter und drüber, hier ein Stück Philosemitismus, dort etwas Vereinnahmung, mit der dann Leute mit anderer, durchaus diskussionswürdiger Meinung abgewatscht werden. Das alles in einem Stil, der einen mehr überrollt, denn in den Beitrag zieht.

Da kann man wirklich nichts machen. Das kann man nicht redigieren. Jeder Satz ein Problem, jeder Formulierung ein Tritt in die geistige Magengrube.

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Und DAS ist der Unterschied zwischen einem journalistischen Beitrag und einem Blog-Posting. Im Blog kann auch mal so etwas Gemantschtes gut sein. Weil "chain of thought". Nie aber, wenn's Journalismus sein soll.

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