Mittwoch, 3. November 2004

Was ich gelernt habe
Ich war schon oft als Journalist auf Events, bei denen die Arbeit schnell gehen musste. Schreiben, zuhören, Stellen markieren, den Beitrag im Kopf schon mal zusammenfahren. Von einem Event bloggen sollte eigentlich nichts anderes sein.
Ist es aber.Es gab mal was Vergleichbares, 2000 in Wien bei der Eröffnung des EUMC in der Hofburg. Ich war dort mit den Aktivisten der Anti-Haider-Bewegung, von denen ein paar rein durften, die anderen aber draussen bleiben mussten. Doron Rabinovici und die anderen nutzten damals die Kommentarfunktion vom Standard, um die da draussen schnell über die Ereignisse rund um die Skandalnudel Ferrero-Waldner und die ÖVP-Freaks zu informieren. Das war ähnlich schnell, und ging ähnlich völlig am eigentlichen Thema vorbei wie heute Abend.



Als Journalist war der Event verlorene Zeit. Keine relevanten Aussagen, etwas Smalltalk, aber ohne Netzwerk hatte man keine Ansprechpartner, und die allererste Garde war auch nicht da. Man würde was halbwegs Nettes daraus machen können. Als Blogger ist das egal, man pfeift auf das Relevant Set, man kümmert sich nicht um die immer gleichen Phrasen, man schreibt einfach, was man sieht.

Und das ist dann auch die Krux, denn immer hängt einem jemand über die Schulter und will sehen, was man da tut. Und es ist schon seltsam, über das Buffet unter Beobachtung durch das Botschaftspersonal zu schreiben, oder über die alte Lady, die nur 2 Meter entfernt ist und jederzeit wieder gucken jkönnte, was der junge Mann da treibt. Man produziert anders als im Journalismus. Es mussen keine 3000 Zeichen Texte sein. Gesehen, geschrieben, watz, rein ins Netz. Einfacher, weil ohne Zusammenhang wie die Realität, schwieriger, weil der ununterbrochene Produktionszwang da ist. Und bei all dem Lärm wird man schnell müde.

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Können alle US Ladies Deutsch?

Bitte wachbleiben :)

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Teils Teils. Es war ein ziemliches rumschalten switchen zwischen den Sprachen.

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