Montag, 19. Januar 2004

Differenzierung
Der Trend, keine Frage, geht zum Zweitblog. Weil hier vieles einfach nicht reinpasst. Das hier ist ein Blog über Juden, Radio, unser Essen, die Kultur und die Konflikte des Alltags. Alles andere, wie z.B. Print, findet jetzt in einem anderen Blog statt. Radio und Print passt einfach nicht zusammen, und die Leute sind auch nicht die gleichen. Ausserdem sind es unterschiedliche Locations, Print ist in Berlin, Radio ist in München.



Ausserdem wollten die ein Blog. Sage also keiner, alle Journalisten wären verspiesserte Technikmuffel.

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Verfeinerung
Bei Essen kann man fast immer was machen. Es gibt wenig, was sich nicht irgendwie zubereiten lässt, vermischen, aufbessern. Sogar problematisches Fleich bekam man im Mittelalter noch mit Nüssen halbwegs hin.

Schlimm ist es nur, wenn alles schon vermantscht, verbraten und verkocht angeliefert wird. Eine Pampe, bei der nichts zu retten ist, und man schon beim ersten Blick merkt, dass es ein echter Rezeptorenkiller wird. So ein Teil liegt gerade in Form eines Beitrags auf meinem Tisch. Drunter und drüber, hier ein Stück Philosemitismus, dort etwas Vereinnahmung, mit der dann Leute mit anderer, durchaus diskussionswürdiger Meinung abgewatscht werden. Das alles in einem Stil, der einen mehr überrollt, denn in den Beitrag zieht.

Da kann man wirklich nichts machen. Das kann man nicht redigieren. Jeder Satz ein Problem, jeder Formulierung ein Tritt in die geistige Magengrube.

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Grausam
Ich sollte nicht so viel Vorspeisenplatte lesen, auch wenn es ein exzellentes Blog ist. Wenn ich sowas lese, bekomme ich sofort Hunger und mache mich auf die Suche nach dem nächsten semi-koscheren Falafel. Nichts hält mich auf. So eine Theke ist die letzte Rettung vor diesem Wahn.

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