Montag, 1. Dezember 2003

Blog Sülz: Aircheck für Chaosradio
Inzwischen bin ich im Internet so heimisch wie im Print, aber Radio ist immer noch das Medium, das mir am meisten gibt. Selber machen ist genial. Nachts ziellos durch die Stadt fahren, und den Leuten am Mike zuhören, ist auch grandios. Das letzte Mal habe ich das am Mittwoch gemacht, Berlin Mitte zwischen Alex und Potsdamer Strasse, und im Radio lief Fritz. Das Thema beim Chaosradio: Die Bloggosphäre.



Ich mag experimentelles Radio. Ich mag es, wenn jemand mal was ausprobiert, was sich sonst niemand traut. Ich kann damit leben, wenn die Gäste noch nicht mal in der Lage sind, ihren Laptop rechtzeitig einzustöpseln. Ich bin da geduldig und belastbar. Ich hasse Mainstream. So gesehen, hätten es angenehme drei Stunden werden können.

Aber nach dieser Nacht tendiere ich dazu, meine tolerante Haltung bei Tempo 90 aus dem Fenster an den Laternenpfosten zu klatschen. Hallo? Jemand zu Hause bei Fritz? Da promotet sich also der Schockwellenreiter und findet es sowas von endgeil, dass mein Radio vor Scham rot wird wie ein Erich H. selig. Der Mann verwechselt seine Website wohl mit der Zentrale der deutschen Bloggosphäre - dabei ist sie vom Standpunkt des Journalisten nicht mehr als die nachlässig zusammengeschraubte Linkliste eines Amateurs, der im Gegensatz zu vielen anderen absolut keinen Grund hat, Journalisten pauschal anzudissen.

Informationsquellen werden von ihm nach eigener Angabe "nachrecherchiert". Grad so, als ob es eine Tugend sei, wenn man irgendwo abschreibt, statt rauszugehen und selbst ein Thema zu machen. Was Journalisten immer noch sehr oft tun, auch wenn das nicht ins Weltbild mancher Internetpropheten passt. Dabei beschränkte sich die medienfeindliche Argumantation in der Sendung darauf, dass die Medien von Interessensgruppen gesteuert werden (besonders die bösen Amerikaner), Blogs schneller als andere Medien sind, neue Themen setzen und Fehler aufspüren. Dass letztere drei Punkte bis heute die absoluten Ausnahmen der deutschen Bloggosphäre sind, kommt nicht rüber. Wäre aber bei dem verkündeten Anspruch gar nicht schlecht gewesen, so etwas Selbstbescheidung.

Wem das noch nicht gereicht hat: Den drei Männern am Mikrophon dürfte es vor allem mit dem Thema Technik nachhaltig gelungen sein, alle am Bloggen Interessierten nachhaltig zu vergraulen. Am Anfang rief noch ein Mädchen an, die einfach was über sich erzählen wollte, und mit dem Nerd-Hirnfick nichts anfangen konnte. Die wurde von der Herrenrunde abgebürstet, von wegen, ist doch eh nur Livejournal, das die Herren eigentlich gar nicht auf ihrer (nachrecherchierten?) Liste hatten. Dann wagte noch einer, nach einem Tool zu fragen, das nur unter Windows läuft: Ganz Bäh für Herrn Kantel, der offenbar Mac und Linux für die alleinseeligmachenden Religionen des Netzes hält.

Mit dem täglichen Bloggeschehen hatte das wenig zu tun: Über eine Stunde Technik und Software pur vom SWR, mit Worthülsen, die da draussen ausser ein paar Freaks niemand versteht. Das geht vielleicht noch im Print, wo man darüber wegblättern kann. Aber es war Radio, und jeder Durchschnittsmensch, der nur drei Sätze hört, schaltet weg. So etwas braucht in seiner Freizeit niemand, arrogante Fachidioten gibt´s an der Schule, Uni und im Beruf genug. Die Moderation war zu blöd oder unwillig, das Abrutschen in den Quotenkiller abzubremsen. Offenbar hatte sie selbst keine Ahnung von der Thematik, sonst hätte sie die Abkürzung "SWR" in einem Forumsbeitrag nicht für den Südwest-Rundfunk gehalten. In der Folge riefen dann prompt nur noch Nerds an, die auch ihren Teil Technik dazufaseln wollten, damit auch jeder merkt, wie supi das Dümpeln im Java ist.

Höhepunkt des Egotrips war dann noch die Werbung für die Konferenz Blogtalk 2 (in Vorbereitung durch SWR), die Projekte des SWR und seiner Kumpel. Was es nicht gab, war eine Erklärung, warum sich so viele Leute inzwischen einen Wolf schreiben, ihre eigenen Geschichten bringen, und dieses Bloggen meist nichts mit dem Tekkie-Gefasel zu tun hat - egal auf welcher technischen Basis, Hauptsache, es läuft. Die wollen etwas tun, was so ein dauersurfender Nerd mangels Besitz nicht kann: Über ihr Leben schreiben, das nicht im Netz stattfindet.

Aber das Wort Tagebuch wollte die Herrenrunde im Studio nicht benutzen, bäh. Wer diese Sendung ohne Grundwissen gehört hat, glaubt, die Bloggosphäre ist eine Tekkie-Sekte von Männern rund um den Papst SWR. Ein Normalo kann nicht mitreden und hat dort nichts verloren - und auch sicher keinen Spass. Einfach was schreiben, für die Freundinnen, das darf nicht sein. So kommt man sicher nicht auf die SWR-Seite, um dort der Aufklärung nach "Nennt mich ´Kant der Medienkompetenz´" Kantel zu lauschen. ´Geissel des Tagesspiegels´ darf man auch sagen.

Im Umkehrschluss: Wenn ein öffentlich-rechtlicher Sender ein spannendes Thema wie Blogs durch einen aufgeblasenen Klüngel verhunzen lässt, nur weil der gegenöffentlich tut und unverständliche Ego-PR-Phrasen absondert, und in drei Stunden keine einzige, wohverdiente kritische Frage reingewürgt wird, dann muss schon was dran sein am Niedergang des Journalismus. Da wurden alle Fehler gemacht, die man im Radio machen kann, und vor allem: Niemand dachte an die Hörer.



Merke: Radio ist immer so gut oder schlecht wie die Typen, die man ans Mike lässt. Mal schaun, ob sie auch so gut einstecken können, wie sie austeilen wollen.

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Wow. Das ist, glaube ich, das erste Mal, dass der SWR in der Blogosphäre eins auf die Fresse kriegt :-)

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Nein, nein, nein
Herr Kantel bekommt von so ziemlich jedem irgendwann "eine auf die Fresse". Er kann das schon ab. ;o)

Technik-Nerds machen tatsächlich die Kommunikation im Netz schwieriger, als es sein muss. Aber dass Blogger nun übermäßig Tagebuchschreiber sind, kann ich auch meiner Blogerfahrung auch nicht sagen. Eher die Mischung machts und was die Motive anbelangt ... die sind auch recht vielfältig. Nun habe ich keine Lust mir den Kram herunter zu laden, nur um festzustellen, dass der Runde nichts abgewinnen kann und u.U. meine Technik nicht genügt.

Ich lasse mich also nicht weiter darüber aus.

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Fress-O-Mat
Weitere Kanten für Kantel:

Hausverbot bei Ivy

Setzen 6 bei Kathleen

Weltentummler ist auch nicht gerade begeistert.

Die Komentare sind teilweise auch nicht undeutlich. Und noch 2, 3 andere zum gleichen Thema, die ich gerade nicht finde.

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Oha
Hättest du die Sendung mit einem Funken Humor gehört, wäre dein Urteil wahrscheinlich etwas weniger hart ausgefallen. Aber wer so hart ist, kann sich ein Lachen nicht erlauben, is schon klar, von daher, vergiss es.

Gibs hier keinen Mülleimer für Kommentare? ;-)

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Helau!
Ich bin ja ein lustiger Vogel - aber bei Leuten, die Anrufer wegen technischer Details blöd anmachen, aber selbst noch nicht mal einen Hörer auf Sendung kriegen und ein Loch nach dem anderen fahren, ist irgendwann Sense.

Und wenn zu einem weniger genehmen (oder gar kritischen) Thema mal jemand solchen Mist gebaut hätte, dann würde ich ja mal gerne die höhnischen Kommentare bei den Leuten hier im Blogland lesen. Da wie dort sind es meine Rundfunkgebühren, mit denen das finanziert wird. Da darf man.

Und ich kann Dir eines versichern - beim Schreiben des Verrisses hab ich mich köstlich amüsiert. :-)

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Och
das glaube ich dir sogar, dass du dich köstlich amusiert :-) einen verriss schreiben, kann ja höchst bewusst sein, auch mit diebischer freude, der suche nach bösen, spitzen wendungen, das kann spass machen, sicher. und wenn man den sturm der entrüstung danach auch noch geniessen kann, fange ich an nach fanartikel zu suchen. ;-)

die anmache habe ich gar mitbekommen; ok, ich verspreche, ich hoere heute noch die letzte stunde und meine dann erst weiter. - nur fürchte ich, ich werde die angeklagten weiterhin in schutz nehmen ;-), da ich die sendung trotz pannen nicht überheblich und auch informativ fand.

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Was sie finden, das interessiert keinen
Haben sie keine Argumente?

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bibber bibber?
argumente kann ich dir leider nich geben, ich könnt dich aber en bissken knuddeln.

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Nein, danke,
da hilft es auch nicht, dass Sie in der größten deutschen Stadt wohnen, die keinen Bahnhof hat.

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Niemand dachte an die Hörer.

das ist komplett falsch. der ccc und das dazugehörige chaosradio haben als zielgruppe vornehmlich nerds, die sich wiederum vornehmlich für ihre spielzeuge interessieren. insofern war die sendung sehr stimmig, wenn auch nicht das, was ich mir gewünscht hätte.

ein bißchen randale heute zum leserfang hier? man weiß ja, dass das prestige des angegriffenen auf den angreifer abfärben soll. ein wenig angeschmackt das ganze also, vor allem aus dem "kennermodus" heraus, nicht wahr?

fazit: no eigenwerbung für den schockwellenreiter, eigenwerbung für chuzpe.

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Magst Du keine Meinung?
Bevorzugst Du Kadavergehorsam und Schnauze halten? ;-) Und wenn man was kritisiert, ist man automatisch ein PR-Fritz, der damit eigene Zwecke verfolgt? Welches befreundete Weichteil hab ich denn erwischt? ;o)

Oder ist es nur, weil diesmal die "Guten" vor die Flinte gelaufen sind? Wo ist Dein Mitleid, wenn die Wardriver oder Dotcomtod den Spiegel auseinandernehmen?

Schlechten Radiomachern die Meinung geigen ist legitim. Und stimmig war mein 1. Beitrag auch - von vorne bis hinten mies, weshalb er nicht on Air ging. Stimmig ist kein Kriterium für Qualität. Jede Stöhnwerbung nach 2 Uhr im Fernsehen ist stimmig. Und gerade das "für Nerds" stimmt nicht - schliesslich wurde die Sache ausdrücklich als Informationsveranstaltung für alle angekündigt. Mit "von Nerds für Nerds und alle anderen sind uns scheissegal" hast Du laut Staatsvertrag im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nichts verloren.

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Magst Du keine Meinung?

doch. aber sie sollte vielleicht der auseinandersetzung dienen und nicht nur der eigenlobpreisung? ok, gehen wir davon aus, es diene der unterhaltung. schon legitim.

Mit "von Nerds für Nerds und alle anderen sind uns scheissegal" hast Du laut Staatsvertrag im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nichts verloren.

und warum nicht? was ist mit sesamstraße?

sagen wir es mal so: ich kenne schon genug selbstbeweihreuchernde rumkrakeelblogs, ich brauch noch nicht eins mehr. alterserscheinungen, ermüdungserscheinungen usw. aber es steht mir ja frei hier zu lesen.

ich habe es mir über die zeit übrigens angewöhnt (soweit es sich nicht um freunde handelt) rüberzugehen, wenn ich von jemaden was will. dann muss ich auf mein publikum und seine beifallsbekundungen verzichten, hat aber für mein empfinden mehr schneid, als diese via link mit dem finger auf andere leute zeigen... aber als publizist interessiert das einen ja auch vielleicht weniger, was hier sonst noch so abgeht...

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As you like.
Niemand muss meine Meinung mögen. Man kann auch meine Argumente hinterfragen. Auseinandersetzung gerne - aber ich habe aus dem Keller bislang nichts anderes vernommen, als dass ich Schuft das aus Eigennutz tue.

Sesamstrasse? Jedes Kind ist ein Kind und damit ein potentieller Rezipient. Aber nur ein paar Dutzend Leute von den paar 100.000 weitester Hörerkreis in Berlin und Brandenburg werden das Tekkie-Gerede verstanden haben, gerade weil trotz Ankündigung für die Vermittlung nach draussen nichts getan wurde.

Spartenprogramme sind überhaupt kein Problem, aber von den ÖRs bis runter zu Veranstaltern wie dem FSK Hamburg oder Radio Z sagt man allen Leuten, dass sie ihre Themen allgemeinverständlich machen sollen. Wenn jeder anfängt, alle ausserhalb seiner zentralen Zielgruppe auszugrenzen, fliegt so ein Programm schnell auseinander. Bestes Beispiel sind die Kulturprogramme der ÖRs, die jetzt mit Auflösung von festen Sendeplätzen auf Verständlichkeit getrimmt werden - und damit Erfolg haben. Die haben das allerdings auch erst mit viel Zwang gemacht, nachdem die Einschaltquoten unter das Grundrauschen fielen - und von Hörervergraulung steht nun mal nichts in den Staatsverträgen.

Und ausgerechnet bei Fritz soll das wieder beginnen? Ich habe das Programm über eine Woche dauernd laufen, und jede noch so schräge Musik wird irgendwie vermittelt, die Moderatoren versuchen, den Hörern zu sagen, wieso es gut ist - und dagegen fällt Chaorsadio voll ab.

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nun gut
es scheint mir nur ein allgemeines phänomen zu sein: irgendwer tut etwas, dann gibt es blödes geflame (was wieder blödes geflame hervorbringt) und im endeffekt kommt dabei nichts rum. mich stört gar nicht der inhalt, mich stört die form. (update: wie du hier siehst. das problem ist, dass das keine kommunikation ist. es sind monologe.)

natürlich hast du recht, was die kritik angeht. mir hat die sendung ja auch nur zum teil zugesagt. aber ich fand sie z.b. in der ersten stunde gar nicht so schlimm und auch nicht sonderlich nerdish. natürlich hätte man z.b. die zusammensetzung der gäste anders gestalten können. denn das problem besteht ja nicht darin, dass die leute aus bösartigkeit über ihre tools reden, sondern, weil das die bereiche sind in denen sie sich auskennen (von jörgs selbstverliebter eigenwerbung mal abgesehen). ich glaube kaum, dass dort jemand z.b. ernsthaft über textsorten oder community-life hätte reden können. aber wäre es andersrum nicht ebenso gewesen? hätte jemand eine sendung über styles und community-life gemacht und die technischen aspekte nicht berücksichtigt, dann hätten wieder andere rumkrakeelt (herr kantel zum beispiel). so what?

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Wenn es um Styles gegangen wäre,
dann hätten die Radiofuzzis den SWR gar nicht erst eingeladen.

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Der Knackpunkt war meines Erachtens:
Das Abbürsten der ersten Anruferin. Die erste Stunde war auch allgemein gehalten, aber als die Frau dann gesagt hat, dass ihres Erachtens vor allem Frauen bloggen und ein paar Sager kamen, war klar, dass dieses Publikum einfach weg war.

Das liegt m.E. daran, dass es (pauschal gesagt, mit Vorsicht zu geniessen) eine gewisse Hierarchie der Arroganz gibt: Oben stehen nach Ansicht mancher Fanatiker diejenigen, die ihre eigene Site haben. Dann kommt Antville, dann Twoday, Blogger.com und Blogspot zählen nicht richtig, Blogger.de ist nach der Suma AG irgendwie unten durch, 20six ist ein Ärgernis, und jetzt.de und livejournal werden nicht mal mehr wahrgenommen, obwohl da auch sehr viel passiert - eben nur keine Technik, denn die läuft und die Communities sind in sich (leider) recht verschlossen. Nur ist Antville auch nicht gerade offen.

Aber genau da hätte man was aufbrechen können - die Leute Ernst nehmen, fragen, warum das in Communities so läuft, wie das mit dem Kommetieren ist, was sie am Bloggen begeistert etc. Aber an dieser Stelle ging es in die absolut falsche Richtung. Die Typen am Mike hatten kein Gefühl für die Situation, und statt die 16jährigen, die in der Menge wahrscheinlich die grosse Mehrheit der Blogger sind, einzubeziehen, machten die alten Tekkies ihr eigenes Ding.

Es geht mir hier nicht um einen Flamewar. Man kann etwas so oder so machen. Man könnte auch die ganze Bandbreite darstellen, und wenn man auch keine Lust drauf hat, dass schon wieder jemand die neue Judith Hermann sein will, dann beisst man halt die Zähne zusammen. Es geht um die Hörer, nicht um die Selbstbestätigung des Moderators - und das ist auch der Unterschied zum Netz/Blog.

Am Ende soll es eben eine runde Sache sein. Ein verdammt guter Kuchen, wo für jeden was dabei ist. Genau das ist die Kunst des Radiomachens - Dinge anreissen, sexy zu machen, Möglichkeiten vorstellen, Neugier wecken. Die Skripts und die Codes kriegt man mit besserer Erklärung noch früh genug. Im Netz. Wenn man will.

Und wie bitte als mit deutlicher Kritik soll man solche Probleme darstellen?

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ach, komm schon. das da oben ist keine kritik, sondern ein saftiger verriss. ist ja auch ok. nur: an diesem punkt dreht sich das spielchen mit der arroganz und hierachisierung der blogosphere (die es ja durchaus gibt) eben im kreis. so wie du ihnen technischen arroganz vorwirfst, wird dir nun vorgeworfen: da kommt her xy mit seinen medienkenntnissen und sagt uns wie wir radio zu machen haben. so wie wir bluemchen.blogger.de sagen, wie er/sie seine seite zu machen hat, sagt man uns jetzt, wie wir radio zu machen haben. das bringt in der form nichts, so kann man seine sterotypen vorstellungen a la nerds sind doof und journalisten/medienmacher sind doof hin und her schieben, das ist aber auch alles. ich weiß nicht, du/ihr hast/habt ja auch ne radiosendung, warum macht ihr nicht mal was dazu?

Es geht um die Hörer, nicht um die Selbstbestätigung des Moderators - und das ist auch der Unterschied zum Netz/Blog.

weiß nicht, da gehts ja auch um die leser... anyway, ich mach jetzt feierabend.

grüsse

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Verriss und Kritik schliessen sich nicht aus.
wird dir nun vorgeworfen: da kommt her xy mit seinen medienkenntnissen und sagt uns wie wir radio zu machen haben.

Ja. Klar. Sage ich. Diesen Vorwurf nehme ich ironisch lächelnd zur Kenntnis. Weil Blog etwas anderes ist als Radio. Was die Leute auf ihren Websites treiben, ist ihre Sache. Was sie im Radio tun, nicht. Das ist als Gebührenzahler meine Sache, und was die Form "3 Stunden offener Kanal für ein paar Maniacs" angeht, auch eine Sache der Gesellschaft. Ich beschwere mich an anderer Stelle auch ziemlich deutlich, wenn ein Wirtschaftsmagazin mal wieder zum Sprachrohr eines Anzeigenkunden degeneriert. Oder wenn es für meine eigenen Sendung mal wieder "gutgemeinte Ratschläge" gibt.

Ich halte weder Nerds für doof, noch Journalisten für gut. Das sind alles nur Leute, die einen mittelmässigen Job mit etwas viel Ego machen, und ich will mich da nicht ausschliessen. Und dieses Blog hier ist kein Journalismus (der läuft bei mir woanders), sondern ein Blog. Wäre das hier echte Medienkritik, dann würde das hier nochmal ein paar dB lauter knallen.

Es geht nicht um Blog vs. Journalismus. Das sind schlichtweg 2 unterschiedliche Sphären. Ich mag aber in beiden die Leute, die kritisch denken und offen sind.

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und was die Form "3 Stunden offener Kanal für ein paar Maniacs" angeht, auch eine Sache der Gesellschaft.

jessas, das ist ja noch finsterer als ich angenommen hatte. dann bitte also auch keine sendungen für schwule, frauen, behinderte usw., weil das ja den durchschnittsbürger möglicherweise nicht interessieren könnte. ich sag dir mal ganz ehrlich: ich zahl meine rundfunkgebühren lieber für ein paar "maniacs", als für vieles, was mir da täglich aufgetischt wird. und mit dem "ich als gewissen der gesellschaft" sollte man generell etwas vorsichtig sein, würde ich meinen...

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lesbische schwarze behinderte
führen sich im radio nicht auf wie die alleschecker, kellerkind. und jetzt hör bitte auf, alle in einen topf zu werfen. der swr liest hier sowieso nicht

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lieber ewiglich anonaymisierter saunabiber (wie war das gleich mit dem schneid?)
übrigens: mit eben jener argumentation hat man hier in hamburg vor kurzem den offenen kanal dicht gemacht. der vergleich würde ind er tat hinken und wäre ein zusammengewürfel, hätte er nicht diesen realen hintergrund: zu "zielgruppenspezifisch", zu unprofessionell usw. konnte man da hören.

und ob der swr hier liest oder nicht ist erstmal banane, denn wenn ich was von ihm will, dann schreibe ich eine email, gelle?

aber - um mal auf den ausgangspunkt zurückzukommen - zum abschluss ein kleines zitat von moe:

"nun ja, das weblogger immmer alles besser wissen was jemand anderes geleistet hat, das ist ja nichts neues. dahin sortiere ich erstmal die abfälligen kommentare über blogtalk, chaosradio und co ein. sicher, es macht sinn konstruktive kritik zu üben - aber soweit kommen irgendwie nur die wenigsten, da gehört schon mehr dazu als sich uffzuregen."

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Ich hab nichts gegen alternative Sendeformen
Ich hab selber in einigen gearbeitet. Auch als Sprecher bei Spartenprogrammen für Lateinamerikaner, Exil-Iraner und einer Behindertensendung bei Radio Lora München. Aber selbst, wenn die zweisprachig waren, wollten alle mehr als nur ihr eigenes Klientel erreichen. Das ist der zentrale Punkt. Ich glaube, dass man jedes Thema so aufbereiten kann, dass der durchschnittliche Hörer zumindest die Chance hat, es zu verstehen. Bei Lora und in etlichen anderen Städten war/ist die verdammt gut gemachte Schwulensendung der absolute Quotenrenner. In Nürnberg sind die russischen Immigranten Kult. Die waren nicht so - mit Verlaub - doof wie beispielsweise der OK Hamburg, der es nicht mal in der eigenen Szene geschafft hat, dauerhaft Fuss zu fassen.

Was ich in diesem Fall mit OK meine - und was Dir hoffentlich klar ist - ist nicht die Rechtsform, sondern die Tatsache, dass die es im Gegensatz zu den freien Radios nicht geschafft haben, aus der Sektiererecke rauszukommen. OK ist gemeint als Senden ohne Rücksicht auf den Hörer.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich behaupte nicht, dass es nicht auch Leute gibt, denen das Nerdsprech des SWR-OKs zusagt. Aber ich stelle fest, dass die Mischung aus dem Nerdsprech selbsternannter Gurus und das Ausblenden/Abkanzeln anderer Aspekte ein Bild vom Bloggen entworfen hat, das angesichts des Themas "DIE Blogosphere" voll daneben war.

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auf den punkt
habe die sendung zu ende gehört und fand sie längst nicht so schlimm wie hier und dort suggeriert, manches habe ich auch komplett anders wahrgenommen. so wurde das "mädchen" und ihr blog bei livejournal.com keineswegs "abgebürstet", eher waren die herren etwas betroffen, da sie vom namen livejournal überrumpelt.

auffallend: viel genöle aber kaum ideen, was man besser gemacht hätte: wen hätte man denn eingeladen aus den verschiedenen bloggerwelten, wie hätte man technik und inhalt in weblogs gut gemsicht und gleichberechtigt vorgestellt? welche inhaltlichen schwerpunkte hätte man gesetzt (den will ich sehen, der dafür die verantwortung übernehmen würde, der würde geteert und gefedert ;-). wenig konstruktives also aus bloggerland, einmal abgesehen davon, dass es sowieso nur eine minderheit von bbbloggern interessierte.

hier ist noch en link mit einer zusammenfassung der kritiken, von tim pritlove:
http://weblogs.digital.udk-berlin.de/tim/archives/000225.html

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ausm rhetorik grundkurs...
"auffallend: viel genöle aber kaum ideen, was man besser gemacht hätte". der klassiker um kritiker runterzuziehen: "sei konstruktiv", "mach es besser". sonst hast du dein recht als kritiker verwirkt. bäh!

das fällt natürlich auf den kritikerkritiker selber zurück, da er sich ohne kenntnis der person chuzpe sehr weit aus dem fenster lehnt, insofern grüße auch nach berlin (siehe auch schockwellenreiter himself: http://kantel.server-wg.de:8080/blog/477)

wer sagt denn, dass chuzpe es in realiter nicht besser macht, nicht irgendwo auch ein nicht-formatradio-format betreibt?

und, ralph, wenn man dein blog durchgeht, wasserfester konstruktivismus sieht anders aus. so vermisse ich konkrete vorschläge wie denn nun dem chinesischen frauenmangel beizukommen ist (http://krit.de/ralphs/entry.php?id=00846). tststs. immer dieses genöle...

kritik bitte nur im rahmen der verordnung §17, abs.4, formblatt OPQ äussern und in zweifacher ausfertigung, einmal für sich selbst und einmal für den adressaten äussern.

was das OK hamburg angeht: so bedauerlich das ableben ist, massiver widerstand hat sich nicht geregt. hmm, warum wohl nicht? selbst den leuten die im OK gesendet haben, ich nenne als beispiel marcus maack/BTTB und scorpyo, ging die mitunter hanebüchene inkomptenz der leute die so manche sendestunde versaut haben, gewaltig auf den nerv'.

die einschaltquoten waren auch nicht so, dass man sagen kann, dass das budget sinnvoll eingesetzt wurde. nein, ich rede nicht dem formatradio das wort, die welt ist nicht schwarz und weiß. jeder der mit öffentlichen geldern medien betreibt, ist verpflichtet sich zu überlegen, wie er die zahlenden, seine "kunden" erreichen kann. es bringt dem persischen pizzabäcker nichts, im OK-TV seine lieder abspielen zu dürfen, wenn gerade mal 10-20 leute zugucken. es bringt dem OK-TV nix und es bringt den restlichen 1,6mio potentiellen sehern nix.

das höchste der gefühle an reform im OK HH, war die einführung von regelmäßigen sendezeiten für regelmäßige sendungen. das war im prinzip die einzige "reform" in 10+x jahren OK HH. okay, im radio wurden dann noch öfters "thementage" gemacht. macht zwei reformen. für 1 - 1,7mio EUR p.a.

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kleiner Hinweis
Da würde mir ne Menge einfallen: Ein Studio mit 3 völlig unterschiedlichen Gästen M/w 50:50. Alle Blogger mit einer gewissen Erfahrung.

Einstig: Ein Beitrag: Was ist das, wo kommt es her und wie mache ich das. Als Reportage mit einem Typen, der das gerade zum ersten Mal ausprobiert. Damit alle sehen: So easy ist das. Und für die Freaks ein paar Worte zur Geschichte einstreuen.

Dann zur nötigen Technik: Der Macher von Blogger.de wegen Suma zum Beispiel, dagegen einen Betreiber von einem kostenpflichtigen Dienst wie Twoday. Das Technikgefasel von simpel bis komplex bitte in ein paar kurzen, durchdachten, gebauten Beiträgen mit knackigen O-Tönen. Das ist machbar, auch auf dem Mac daheim! Und spart Redundanzen.

Dann die Apetizer, die Beispiele: Ein Moderator, der ein klares Konzept mit einem Spannungsbogen hat, und verschiedenste Blogger: Ein Kochblog, ein rein privates, was mit Sex, was mit Technik, was mit Medien, was Freakiges, einfach abwechslungsreich. O-Töne der Macher, die Leute im Studio besenfen. Dazu ein paar Call ins von Hörern.

Letzter Block: Was wenn der Analt kommt? Worauf muss der Blogger achten? Was ist beim journalistischen Arbeiten zu berücksichtigen? Das alles immer in persönliche Geschichten verpackt.

Alle 10 Minuten Text ein Lied, das thematisch passt. Hey, das kann man machen! Das wird bei Fritz auch gemacht. Nur eben nicht bei der hier kritisierten Sendung.

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Sachma, ey
Wie willst Du denn bei 3 Gästen ein 50:50-Verhältnis von männlich und weiblich hinkriegen? ;-)

(Ich finde, die Sendung hatte einfach den falschen Titel. Bei »Blogosphäre« denkt man an soziale Räume und Räumchen (Denkt an die armen Strickblogger!) und der Verhalten, Linken, Kommentieren, Nicht-Kommentieren, Streiten, Flirten, Diskutieren, Witzeln untereinander. Hätte man einen Titel wie »Weblogs« oder »Was sind Weblogs?« gewählt wäre gleich klar gewesen, daß bei einer CCC-Sendung Technikkrams behandelt wird.)

(Wieso sehe ich in den blogger.de-Eingabefeldern immer nur weiß auf weiß? Rechtschreibfehler sind hiermit entschuldigt.)

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Wie das geht?
1 kastrierter Tekkie und 1 Frau und 1 Mann ;-)

Nein, was ich meinte war 1 Person Moderation und drei Gäste. Men appeal to men, women appeal to women. Eine Ausgewogenheit in den Stimmen ist wirklich wichtig.

Meines Erachtens war es durchaus anders gedacht, aber lief dann aus dem Ruder und letztlich in den Untiefen vor dem SWR auf Grund.

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@Ralph
Noch eine Sache: Neben der üblichen Bürgerradio-Taktik des Herrn Kantel, der wie ein Alt-68er sofort mit Dudelfunk argumentiert, wenn man seine 18-Minuten-Handyinterviews mit 9 schleimigen Hustern und 194 ungeschnittenen Ähs kritisiert*:

Der Dritte im Bunde, Tim von Verdammt Guter Kuchen, sieht das Problem mit dem Abkippen ähnlich. Allerdings ist er auf die Blogger sauer, die sich nicht gemeldet haben.

*Nein. Keine Ironie. Alles erlebt.

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@dogfood
zwischen sachlicher kritik ohne verbesserungsvorschläge und abfälligen kommentaren ohne verbesserungsvorschläge, zwischen persönlichen eindrücken ohne verbesserungsvorschläge und unterstellungen ohne verbesserungsvorschläge besteht ein winzig kleiner unterschied, dachte ich. *gruebel* doch nicht! mist!

nun muss ich jeden kurz kommentierten hinweis auf einen politischen zusammenhang, auf eine reportage oder einen artikel mit verbesserungsvorschlägen posten! was ich da nachzuholen habe! puh. - hallo, da ist irak-krieg, also nee. vorschlag: warum nicht gleich mini-nukes einsetzen? - hallo, da werden tschetschenen ermordet, ganz viele, jeden tag. vorschlag: liebe russischen militärs, hört doch auf mit dem scheiss, das gehört sich nicht. guter vorschlag, nicht. hoert zwar keiner, aber jetzt bin ich für dogfoot konstruktiv. *stolz* -

oh oh, jetzt stehe ich im grundkurs rhetorik prima da. 6, setzen ;-)

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@uceda
gibt es zu deinen radioprojekten links? die diskussionen haben meine lust auf radio und eine weitere sendung über weblogs und blogger verstärkt. überhaupt interessieren mich jetzt wieder mehr die möglichkeiten von radioprojekten, auch im zusammenhang mit internet.

naja, tutet jezz zwar nix zur diskussion bei, aber seht es einfach als gute-nacht-wort. ;-)

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Chuzpe
ist Radio only, einfach, weil die Sendung irre viel Arbeit ist und mehr als eine zugeknallte Stunde pro Monat im Ehrenamt nicht geht. Aber hier ist auch noch sowas, nur ist da für Blogs eher wenig Platz, weil die Funkstreife in der Regel medienübergreifend arbeitet.

Ich sehe wenig Konvergenz zwischen Radio und Blog - Print liegt da wirklich näher. Mal schaun, was Neon daraus macht; ich hab da ja so meine Zweifel, nachdem die Expertensuche in der Bloggosphäre nur teilweise erfolgreich war.

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@chuzpe
Schön dass Du nicht nur der Radio-Macher schlechthin bist, sondern bereits nach 16 Tagen bloggen genau weisst worauf es bei dem "Weblog-Ding" wirklich ankommt und was daran unwichtig ist. Wo wurde denn die Dame mit dem Livejournal "abgeledert"? Und was bitte hat ein für die Öffentlichkeit geschlossenes Journal für die eigenen Freundinnen mit Webloggen zu tun? Gar nix.

[Einmal vom Kommentierenden selbst editiert wg. der frühen Morgenstunde geschuldeter unangemessener Wortwahl! ;-)]

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@ ralphs + ralle
soso, aus einem artikel der "taz" ziehst du einen "persönlichen" eindruck. herr ralphs war "vor ort", beim zeitungskiosk, hat sich aus erster hand über teilbereiche sinologischer soziologie informiert, daher hat sein eindruck güteklasse 1A. das ist okay. alles andere ist nicht okay, sondern "unterstellung". wo ich bin, ist gut. alles auf der anderen seite des mit dem lineal gezogenen scheitels, ist "schmääähkritik".

das man schon mal ungeprüft (es stand ja dummerweise nirgends am kiosk) behauptet, herr uceda hätte keine ahnung vom radio, würde wie weiland der papst vom sex reden, das fand in dieser guten welt, rechts vom scheitel nicht statt. wo ich bin, ist immer noch gut.

apropos sex und papst: "sondern bereits nach 16 Tagen bloggen genau weisst worauf es bei dem "Weblog-Ding" wirklich ankommt und was daran unwichtig ist."

vielleicht tut es? vielleicht bloggt er seit längerem woanders? oder ist seit längerem beobachter der szenerie? oder betreibt unter anderem pseudonym antville? ralle, weisst du es?

du meinst, der deutsche journalist der taz darf also nicht über chinesisch-vietnamesische frauen-probleme schreiben, weil er a) keine frau ist, b) kein chinesische ist, c) kein vietnamese ist, d) nicht mit stäbchen essen kann, oder wie hat man den ironisierten einwand zu verstehen?

hauptsache webloggen ist eine per DIN definierte tätigkeit. es ist gefälligst drei mal am tage einzutragen, güldet nur mit kommentar und trackback und hat sich in weblogs.com einzupingen. alles andere ist links vom scheitel und damit nicht vollwertig. darf sich daher nur "wlogs" nennen. wo kämen wir hin, wenn wir für die deutsche weblog-gemeinde sprechen müssten, und müssten auch noch so etwas wie strick-blogs ertragen? der weg zu sagen "ich bin nicht die deutsche weblog-gemeinde" ist zu schwer, lieber die unerwünschten elemente raussubstrahieren.

ein privat bezahltes weblog muss per definition öffentlichkeit suchen, um anerkannt zu sein, aber eine per öffentliche abgaben bezahlte radiosendung kann vor sich her randgruppen und per tech-sprache und -auswahl sich in seiner kleinen gemeinde-blase kuschelig machen?

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@dogfood
Das war das Chaosradio des CCC, von daher waren Art und Thematik angemessen. Von mir aus kann jeder bloggen was er oder sie möchte, nur, wenn man Erkenntnis über "ist doch egal, ist eh alles Internetz" hinaus gewinnen möchte kann man sich durchaus mal Gedanken über Form und Verfahren machen, ohne gleich ein verschrobener Freak zu sein.

Du und einige andere sind also der Ansicht, ein Radioprogramm über Weblogs muß nach dem Motto "Oh, wie toll, da bloggt jemand über Sex, hach, ist das menschelnd" aufgebaut sein, alles andere ist "Randgruppenprogramm"?

Und der Vorwurf, eher technisch orientierte Blogger würden andere ausgrenzen ist doch absurd, umgekehrt wird ein Schuh draus, wer nicht über seine Katzen, Kinder und Sexpartner bloggt, sondern lieber über Macs, RSS und Trackbacks macht das doch nach gängiger "Boulevard-Blogger"-Ansicht nur deshalb, weil er kein "richtiges Leben" hat, nicht wahr? ;-)

Leben und leben lassen ist das Motto, was einem nicht gefällt muß man ja nicht lesen, aber davon unabhängig ist der Tonfall insbesondere bei ucedas Kritik an dem Radioprogramm, nur weil es nicht banal genug war, völlig unangemessen.

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randgruppe blogger
das war chaosradio auf fritz. es ist ein unterschied ob das CCC irgendwas internes für sich macht, oder via ÖR sendezeit bekommt. wer den unterschied nicht sieht, kann gleich auf jegliche form der journalistischen aufbereitung eines themas pfeifen. vom ÖR verlange ich eine andere herangehensweise als von einem privatsender, OK oder audiostream des CCC.

das chaosradio kam wie eine unvorbereite plauderei rüber. das was du einverlangst "gedanken über form und verfahren", du willst doch nicht im ernst behauptet dass die sendung dazu beitrug?

immer wieder der versuch das gesamte publikum zum umarmen, um dann binnen sekundenfrist sich trackbacks, security-leaks in MT und ähnliches um die ohren zu hauen und in freak-gelächter auszubrechen.

einst gab es bei rudi carell einen gespielten witz: treffen sich zwei männer: "23!" "harharhar! 139!" "jo, der ist gut". kommt ein dritter dazu und fragt was die beiden denn da machen. "wir haben witze durchnummeriert und erzählen sie uns jetzt".

"XML-RPC API!" "bruharhar" bricht die männer-runde in gelächter aus. "winer!!!" "hiharhar"

re: "Du und einige andere sind also der Ansicht, ein Radioprogramm über Weblogs muß nach dem Motto "Oh, wie toll, da bloggt jemand über Sex, hach, ist das menschelnd" aufgebaut sein, alles andere ist "Randgruppenprogramm"?"

du hast den nagel auf den punkt getroffen, den kern der problematik der sendung: offensichtlich scheint es für dich nur diese zwei "pole" in sachen blogs zu geben. randgruppe vs boulevard/banales. na, herzlichen glückwunsch zu dieser gelungenen auffassung von informationsvermittelung und -aufbereitung.

das von dir aus jeder bloggen kann was er/sie möchte, ist ja ein durchaus neuer erkenntnisgewinn, der so weder in deinen bisherigen aussagen ("Und was bitte hat ein für die Öffentlichkeit geschlossenes Journal für die eigenen Freundinnen mit Webloggen zu tun?") noch in der sendung durchgekommen ist (Stichwort: real bloggers haben comments, trackbacks etc...).

defintion von weblog?
"ein logbuch mit bissigen und sarkastischen kommentaren, ein stil den ich immer noch versuche bis heute zu pflegen"
(jörg kantel, chaosradio 87, sendeminute 13)

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@ ralle
Was war da mit der Taz? kann ich das vielleicht auch mal lesen? Dann geb ich Dir auch eine mehr oder weniger freundliche Antwort. Sobald ich heute abend Zeit habe. Sagen wir 19 Uhr?

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taz?
sofern es sich auf hier geschriebenes bezog, war ich der einzige der die "taz" einbrachte, und dass auch nur weil gestern abend der oberste eintrag von "ralphs" blog ein verweis auf einen taz-artikel über die probleme heiratswillige chinesinnen aufzutreiben.

sozusagen als beleg für "only constructive kritik rules" à la "ralphs" vs. "bissigkeit et sarkasmus sind erlaubt" à la "uceda" und nicht zuletzt "schockwellenreiter".

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@uceda: Ich hör immer nur "taz", ich hab' nix von taz geschrieben, dogfood war's!
Lass' Dir Zeit mit 'ner "mehr oder weniger freundlichen" Antwort, sofern notwendig, denn ich gehe jetzt Bier trinken, werde darüber aber nicht bloggen, im Gegensatz zu manch' verehrten/r MitbloggerIn ... ;-)

@dogfood: Du kennst mich halt nicht, ich bin sehr tolerant, so lange man meiner Meinung ist. ;-) Nein, ich meine, jede(r) mag bloggen so wie er/sie möchte, aber es ärgert mich kolossal wenn Leuten mit Faible für das Technische unterstellt wird sie hätten kein Leben worüber sie bloggen könnten. Ich würde lieber meine Maus zertreten als in meinem Weblog Details über mein Leben einem breiten Publikum darzulegen. IMHO ist es "normaler" über Technik und Politik zu bloggen als über intime und private Dinge. So sehe ich das nun mal. Darum kann nach meinem Verständnis auch eine Sendung im Radio über Blogs sich nicht darauf beschränken darüber zu jubeln wie toll und kommunikativ und "oh, diese Community" es ist, sein Leben ins Netz hinaus zu schreien. Da würde ein falscher Eindruck entstehen.
Und nenne mich arrogant, aber ein geschlossenes Journal um sich mit seinen Freundinnen zu verabreden ist gut und schön, und ich gönne es der jungen Dame von Herzen, aber es hat nach meinem Verständnis nix, aber gar nix, mit dem Thema "Weblogs" zu tun.

Fazit: Wie immer gibt es nicht nur schwarz und weiß, sondern auch grau! Vielleicht hatte der Radiobeitrag zu wenig grau drin. Aber das lang am Mangel an Anrufern, die Chance zu anderen Themen war ja durchaus vorhanden.

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des klöthen kerns
ahh, okay, damit nähern wir uns des pudels kern. da fühlt sich jemand gegen die klöthen getreten, weil er glaubt, dass ihm lebenswertes leben abgesprochen wird.

ich bin zuerst gar nicht darüber gestolpert, aber das scheint die inkrimierte textstelle von uceda zu sein: "Die wollen etwas tun, was so ein dauersurfender Nerd mangels Besitz nicht kann: Über ihr Leben schreiben, das nicht im Netz stattfindet."

ich finde an der passage nichts auszusetzen. jemand der dauersurft, hat kein leben ausserhalb des netzes, sonst würde er nicht "dauer"surfen, kann ergo nichts ausserhalb des netzes schreiben. das scheint mir nicht nur eine recht logische folgerung zu sein, sondern darüber hinaus auch eine neutrale. ich sehe nicht ein spurenelement wertung in dem satz. die wertung scheint irgendwie in deinem kopf rein assoziativ zu geschehen, was aber dann aber eher auf dich, als auf uceda zurückfallen würde.

re: "Darum kann nach meinem Verständnis auch eine Sendung im Radio über Blogs sich nicht darauf beschränken darüber zu jubeln wie toll und kommunikativ und "oh, diese Community" es ist, sein Leben ins Netz hinaus zu schreien. Da würde ein falscher Eindruck entstehen."

häh? falscher eindruck? von was? von der "blogosphäre"? ich fürchte, wenn es nach reinen zahlen geht, stichwort 20six, hat das "nicht-nerdige" oder "boulevardeske" oder das "teenie-tagebuch" die oberhand. au contraire, und das ist das was uceda, und ich, bemängeln. gerade weil sich die sendung "nerdig by nature" gab, hat sie einen falschen eindruck über die szene erzeugt. was hätte man z.B. über die irak-krieg-blogger diskutieren können. aber als das stichwort "kevin sites" fiel, gab es erstmal betretenes schweigen in der runde, gefolgt von einem 20sekündigem monolog einer der beteiligten, der etwas huschig eine erklärung nachreichte. oder "kaycee vs. metafilter" (fake vs. real life). oder die geierkapitalisten von 20six. und und und. stattdessen wurde nur angerissen, kurz erwähnt etc... ich werde den faden gleich noch einmal aufgreifen...

re: "Und nenne mich arrogant, aber ein geschlossenes Journal um sich mit seinen Freundinnen zu verabreden ist gut und schön, und ich gönne es der jungen Dame von Herzen, aber es hat nach meinem Verständnis nix, aber gar nix, mit dem Thema "Weblogs" zu tun."

okay, mister arroganz. wieso soll ein "geschlossenes" blog für 20freunde kein weblog sein? wieviele blogs auf antville, 20six, blogger.de haben denn noch nicht mal 20 regelmäßige leser? und wenn die BMW-forschungsabteilung publik machen würde, dass sie in ihrer 20-mann/frau-abteilung firmeninterne weblogs zur kommunikation einsetzen, was wäre der jubel groß, "hurra, nun entdeckt auch unternehmen das thema weblogs für sich, geil, wir sind 'wer'!". keine sau würde sich über die abgeschlossenheit aufregen.

re: "Vielleicht hatte der Radiobeitrag zu wenig grau drin. Aber das lang am Mangel an Anrufern, die Chance zu anderen Themen war ja durchaus vorhanden."

womit wir denn dann beim faden-aufgreifen wären. was für ein genöhle: "beschwert euch nicht, ihr hattet die chance anzurufen!"

ich bin kein radiomensch. wenn ich seminare mache, finde ich es nett wenn oft und häufig zwischengefragt wird, muntert die chose auf. aber wenn keine fragen kommen, dann kann ich doch nicht mit den schultern zucken und anfangen meine nackttanzeinlage einzustreuen?! nicht dass es etwas gegen diese einlage einzuwenden gäbe, aber das ist einfach schlecht vorbereitet. keinen plan B haben. unprofessionell.

wenn im studio mindestens zwei von drei männern technokraten vor dem herrn sind, dann kann ich mich nicht wundern, dass die sendung schlagseitig wird. dies ist schlichtweg hauptbolzen der sendung gewesen. hier haben die macher der sendung nicht über den eigenen tellerand geguckt. was für leute haben denn nach der ersten sendestunde noch angerufen? warum waren es sowenig anrufer? egal, weil die nicht-anrufer haben schuld.

eine talk-sendung zu machen, kann keine entschuldigung sein, eine sendung ohne roten faden zu haben. man höre sich mal an, wie die anruf-sendungen vormittags im deutschlandfunk ablaufen.

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Na, Ralle, sitzte gut? Na denn:
Ralle, langsam dreht sich die Debatte im Kreis, auf den immer gleichen, pauschal ausgelatschten Wegen. Kantel redet von Trollen und Dudelfunk, worauf sein näheres Umfeld die üblichen Sager ablässt, ohne sich mal vorzustellen, dass es auch noch andere Blickwinkel als die in der Sendung Dominierenden gibt - und die vielleicht ganz anders gezogen hätten. Die maue Resonanz, zusammen mit einer ganzen Reihe von unabhängigen Kritiken, siehe Blogg, sind zumindest bei den Machern teilweise angekommen.

Hier wird nicht blind gedisst. Hier und anderswo stehen ne ganze Menge Argumente, aber die Reaktionen darauf sind in aller Regel nur einmal pubertäres Abkotzen, dass auch was gesagt wurde. Anders gesagt: Der Vorwurf des blinden Dissens wird von Leuten erhoben, die selbst keine Argumente haben ausser: Ich hab das in der Sendung kapiert, was andere sagen ist mir wurscht weil das ist der CCC, der ist so und der darf das. Klasse. Die Medienkompetenz eines Praline-Lesers, aber sich immer den "wir sind der wahre Journalismus"-Heiligenschein auf der Stirn, weil man in der NY Times mal so ein paar Phrasen gelesen hat.

Die persönlichen Erlebnisse sind sicher so eine Sache, die geteilte Meinungen hervorbringt, aber es gibt keinen Grund, nicht darüber zu reden. Soweit ich die Blogs von jungen Menschen kenne (und mich dabei sehr alt fühle, dabei bin ich erst Mitte 30), gehen die meist sehr viel vertrauter damit um, haben aber trotzdem einen gewissen Filter, der sie vom puren Exhibitionismus abhält. Ich vermute mal, dass das sehr viel mit den geänderten Trennungslinien zwischen Privat und Öffentlich zu tun hat. Aus der Sicht eines 50-jährigen ist das Blog von Sickgirl23 sicher schockierend, aus der Sicht der Krawalltalkshow-Kiddies dagegen bieder, intelektuell verquast und zurückhaltend. Ich gebe gern zu, dass mich beim Lesen solcher Blogs manchmal ein voyeristisches Gefühl beschleicht. Aber das ist nun mal ein sehr grosser Teil der Bloggosphäre, und die sind auf ihre Art sehr viel netter und charmanter als viele, für die der Freitagsflame bei Heise für das einzig Senkrechte ist und folglich lieber besenfgasen statt besenfen. Das alles kann man zeigen, bereden, erklären, Argumente tauschen, und wenn es wirklich "objektiv" nichts ist, kann man es immer noch beiseite lassen. Aber da war einfach nichts. Statt dessen: Welche Version von RSS kommt von wem und warum und wann und das, mit Verlaub, hat mit dem selbstgesteckten Ziel der Macher nur bedingt zu tun.

Wo ich Dir mal wirklich auf die Hühneraugen steigen muss, ist der "was will der nach 16 Tagen" Spruch. Damit machst Du Dich zum Deppen. Du wirst in meinem Blog nichts finden von wegen "Boh ich hab 10.000+ Hörer oder meine Zeitungen haben 350.000 Auflage und werden in 30 Ländern gelesen, also fahrt zur Hölle, ihr nixigen Blogger." Und natürlich traue ich mir zu, nach ein paar Jährchen am Mike und als jemand, der das Leuten beibringt, zu sagen, wenn eine Sendung Schlagseite hat. Und dem auch manchmal Praktikanten in die Texte reinredigieren, und die oft genug Recht haben mit ihrer Argumentation. Argumenatation, nochmal, ist aber das, was mir bei den Antworten fehlt.

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Morgen allerseits!
@dogfood: "ahh, okay, damit nähern wir uns des pudels kern. da fühlt sich jemand gegen die klöthen getreten, weil er glaubt, dass ihm lebenswertes leben abgesprochen wird. "
Ne Du, lass mich mal außen vor, da ist alles bestens ;-), aber diese häufig zu lesenden Unterstellungen in diese Richtung sind infam.
Wobei eine spannende Frage ist, wie viel von den "Erzähl-Bloggern" aus dem wahren Leben erzähltes denn überhaupt wahr ist.
Eine weitere spannende Frage in dem Zusammenhang ist nicht ob jemand, der mit dem Linux-Kernel auf Du und Du verkehrt, noch ein Leben außerhalb des Rechnergehäuses hat, sondern aus welchen abgründigen psychischen Motivlagen heraus sich jemand bemüßigt fühlt, bspw. sein Liebesleben in einem öffentlichen Weblog in die Welt hinaus zu posaunen.

"ich fürchte, wenn es nach reinen zahlen geht, stichwort 20six, hat das "nicht-nerdige" oder "boulevardeske" oder das "teenie-tagebuch" die oberhand."
Aber reine Zahlen bedeuten nix, es lesen ja auch mehr die Bild als die FR oder die taz, ist deshalb die Bild "die deutsche Presse-Sphere"?

"wieso soll ein "geschlossenes" blog für 20freunde kein weblog sein?"
Technisch schon, aber für das "Wesen der Blogosphere", um das es ja eigentlich ging, ohne Belang.

"eine talk-sendung zu machen, kann keine entschuldigung sein, eine sendung ohne roten faden zu haben. "
Wie geschrieben, ich hatte einen anderen Eindruck, aber das kann man bis ans Ende aller Weblogs weiter diskutieren ...

@uceda: Die Debatte dreht sich in der Tat im Kreis, da man irgendwann an einen Punkt gerät der nur noch Geschmackssache ist und man ewig weiter debattieren kann.

"Hier wird nicht blind gedisst."
Also bitte, nach meinem Verständnis ist Dein Beitrag Polemik in Reinkultur, durchsetzt mit ein paar zarten Ansätzen von Argumenten. Und, BTW, ich bin niemandes "Umfeld", ich bin nur ich.

Vielleicht ist des Pudels Kern die Tatsache dass es "die Blogosphere" gar nicht gibt, es gibt viele kleine "Blogospheren" mit gewissen Schnittmengen, nur zusammen gehalten durch den Umstand dass alle eine Weblog-Software oder -Dienst benutzen und regelmäßig in weblogcheckup, blogg.de und Co auftauchen, und das war es dann aber auch mit der Gemeinsamkeit. Somit ist die Idee, eine Sendung über die Blogosphere und es allen recht zu machen eigentlich von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ich z.B. hätte mich gelangweilt wenn ständig über "Teenie- und Boulevard-Blogger" und "oh, diese Community" geredet worden wäre.

"Ich gebe gern zu, dass mich beim Lesen solcher Blogs manchmal ein voyeristisches Gefühl beschleicht."
Exakt. Geht mir ebenso. Das gehört mit Sicherheit zu den Hauptmotiven der Leserschaft solcher Blogs.
Man hätte vielleicht noch eine Vertreterin dieser Richtung in die Chaosradio-Herrenrunde aufnehmen sollen, dann wäre das Spektrum etwas breiter und "bunter" gewesen. Problematisch ist auch dass man als Weblogger häufig schräg angeschaut wird, eben weil die "Boulevard-Blogger" stilbildend in der medialen Wahrnehmung der "Blogossphere" sind, von daher fand ich den Ansatz, eine Sendung darüber von der anderen Seite her aufzuzäumen, gut.

Okay, Ideen und Argumente gibt es also genug, wann machen wir eine "vernünftige" Sendung zum Thema "Blogosphere"? ;-)

"Wo ich Dir mal wirklich auf die Hühneraugen steigen muss, ist der "was will der nach 16 Tagen" Spruch. "
Okay, Du hast Recht, das war voll daneben und ist kein Argument, pardon.

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Moin Moin
Technisch schon, aber für das "Wesen der Blogosphere", um das es ja eigentlich ging, ohne Belang.

Im prinzip ist so ein 20er-Bolg dann aber doch eine Minicommunity, die wiederum mit anderen vernetzt ist - aber die sind per se dann doch wieder so etwas wie die oft nostalgisch verkärten Mailboxen, oder? Ich fand, die Anruferin hat das sehr schön erklärt, wie das bei ihrem Blog mit der Verzweigung und dem Schliessen gewisser Topics funktioniert. Die macht ja nicht alles verborgen, nur gewisse Dinge sind eben den guten Freunden vorbehalten. Und das ist dann auch vergleichbar mit der Blogroll, denn wen ich linke und wen nicht, ist auch schon wieder eine bewusste Differenzierung.

Und, BTW, ich bin niemandes "Umfeld", ich bin nur ich.

Das ging auch in eine andere Richtung, Richtung Keller.

Vielleicht ist des Pudels Kern die Tatsache dass es "die Blogosphere" gar nicht gibt, es gibt viele kleine "Blogospheren" mit gewissen Schnittmengen

full ack, aber warum stellt man sie nicht hart gegeneinander und jeder soll sagen, warum er das so und nicht anders macht? Aber dazu braucht man jemand der anderen Seite im Studio, damit das in Gang kommt. Und der/die keinen Respekt vor Leuten hat, die mit ihrem Traffic und traditioneller Vorherrschaft den führenden Hahn auf dem globalen Misthaufenmarkt geben. Ja, polemisch, schon gut, aber was man nicht deutlich sagt, versteht keiner.

Das gehört mit Sicherheit zu den Hauptmotiven der Leserschaft solcher Blogs.

Glaub ich nicht. Diese Leute haben einen anderen Begriff von Öffentlichkeit. Nicht nur im Blog, sondern auch generell beim Mitmachen. Mir scheint, dass die Bereitschaft, ohne Rücksicht auf Peinlichkeiten über sich selbst loszuschreiben, niedriger geworden ist. Was wohl auch einer der Gründe für den Erfolg von Neon ist, die genau das bedienen. Und für die ist das lesen solcher Weblogs ein Geben und Nehmen.

man als Weblogger häufig schräg angeschaut wird, eben weil die "Boulevard-Blogger" stilbildend in der medialen Wahrnehmung der "Blogossphere" sind

Ich sehe eher das Gegenteil. Bei Journalisten kursieren zum Thema Blog die üblichen Experten, SWR, Praschl, Burg, die sich teilweise auch als Masterminds entsprechend in Szene setzen (ohne hier die Blogtalk Debatte wieder anfangen zu wollen. Die Kids sind, wenn man mal vom Engagement beim verlossenen Jetztmagazin absieht, kaum in der öffentlichen Wahrnehmung. Es ist da auch nicht so einfach, die via Marketing, Grössenwahn oder Traffic führenden Gestalten zu finden, vielleicht mit ein paar Ausnahmen, die aber auch nur was für Kenner sind. Aber muss es denn ein leitwolf sein? Ich fand das namenlose Mädel in der Sendung erfrischender als die Runde im Studio, gerade weil sie so unbekümmert und ohne jeden historisch-technischen background war.

Okay, Ideen und Argumente gibt es also genug, wann machen wir eine "vernünftige" Sendung zum Thema "Blogosphere"? ;-)

Wie schon bei Max gesagt: In ein paar Monaten wird das Thema sicher wieder wer hochkochen, ganz zentral, und dann wird es auch Follow Ups gegeb, auch im Radio. Das Ende der New Economy schafft den nötigen Raum, und ausser Blogs sind gute Stories im Netz rar, das leider von Sixpack (harhar), Würmen (graus), Dialern (ekel) und Kinderpr0nogrphie geprägt ist.

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Och nööööööööö....
jetzt hab ich mir wegen dieser schicken Streitereien hier die blöde Sendung endlich angehört und ärgere mich um die vertane Zeit.
ich fands einfach nur elend langweilig.

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Sorry
ich dachte, das war klar...

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SWR
"Offenbar hatte sie selbst keine Ahnung von der Thematik, sonst hätte sie die Abkürzung "SWR" in einem Forumsbeitrag nicht für den Südwest-Rundfunk gehalten. "

Naja, der kann ja froh sein, wenn ihm dann nicht mit Klage gedroht wird.

(Wobei der SWR aus Berlin älter ist als der aus Baden-Baden, aber welchen Rundfunkjuristen interessieren solche Kleinigkeiten...)

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Klingt in der Tat nicht gut. Sorry, aber *solche* Fehler macht man nicht. Machen "wir" nicht mal, und mit "wir" meine ich ein paar Jugendliche beim freien Radio. Ohne Steuergelder. ^^

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