Freitag, 26. Dezember 2003

Minority Knaller 2003 Teil 2
Nehmen wir mal an, aus dem fernen Saudi-Arabien käme ein Mullah einer extremistischen, islamischen Sekte. Hier, zu uns nach Deutschland. Er geht also zu den Muslimen und predigt offen den Jihad. Seine Methode: Er bedient den finstersten Aberglauben, bei dem selbst sehr bewusste Muslime das kalte Kotzen (tm) kriegen. Er peitscht die Massen so auf, dass sie an Wunder glauben. Natürlich sind die dann ziemlich aufgehetzt, und so kommt es nach den Auftritten zu hasserfüllten Attacken auf Christen, Juden und Muslime, die das ganze Spektakel ablehnen. Dabei gibt es regelmässig Tote.

Wie sollte man so einen Typen, den Obermacker so einer Sekte, behandeln? So aus dem Bauch heraus würde ich sagen: In Guantanamo einknasten, bis er schimmelt. Hey, so jemand ist der Kopf des Übels, da sollte man *wirklich hart* durchgreifen. Keine Toleranz, ok?

Eine der meist exzellenten Feiertags-Reportagen auf B5 Aktuell brachte genau so einen Fall. Kleiner Unterschied: Der Mann kommt aus Deutschland, gehört einer evangelischen Freikirche an, und predigt den afrikanischen Christen den Kreuzzug. Der Rest ist identisch. Angebliche Wunderheilungen, magische Beschwörungen, Masseneinpeitschung, im Anschluss oft Überfälle und Gewalt mit Toten. Bis zu 300 Menschen, erfährt man, sollen bei Unruhen nach Predigten ums Leben gekommen sein. Bonke treibt sein Spiel mit hunderttausenden von fanatischen Anhängern; der Typ selbst spricht von über einer Million. Die im Beitrag fühlbare kritische Distanz des reporters Rüdiger Maack ist irgendwie nicht viel angesichts dieses Kreuzzug-Predigers.

Jetzt die spannende Frage, die ich mir stelle: Wo bitte ist der Unterschied zwischen muslimischen Terroristen, die hierzulande zur globalen Bedrohung aufgesext werden, und seinem christlichen Counterpart? Die Religionszugehöigkeit der Opfer, ist das das Kriterium? Dass ein paar hundert Tote durch die Predigt eines christlichen Scharlatans nicht in Raster der Medien passen?

Ich mein, hey, der Typ kommt noch nicht mal aus einem zurückgebliebenen Hochtal im Jemen, der kommt aus Deutschland, aus dem Hier und Jetzt. Inzwischen, war zu erfahren, wohnt Bonke in Florida und jettet nach Afrika rüber. Und das nächste Mal, wenn wieder was von Unruhen zwischen Muslimen und Christen in Afrika zu hören ist, sollte man erst mal schaun, ob Bonke dort mal wieder den Kreuzzug gepredigt hat.

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Vitamin-Cionismus
Wenn ich die Chance habe und am richtigen Marktstand vorbeikomme, kaufe ich Zitronen aus Israel.



So richtig natürliche, unbehandelte Saftzitronen, aus dem Kibbutz, geerntet von der Jugend dieser Welt, die da mit viel Erwartung anreisen und letztendlich halt in einem Kaff landen, wo sie zum ersten und letzten Mal in ihrem verwöhnten Metropolendasein* harten Ackerbau in gleissender Sonne erleben. Wenn sie danach noch zu was fähig sind, endet die Geschichte oft im Bett.

Ich mag Zitronen, bei denen ich mir vorstellen kann, wie Peter (23) sie, auf der Leiter stehend, vom Baum pflückt, während unten Jessica (21) und Juliette (24) stehen und seinen Hintern knackig finden.

Und aufgeschnitten, ausgepresst und mit viel Zucker genossen, hinterlässt die Zitrone dieses dezente Kribbeln im Mund, als hätte man minutenlag geknutscht, am Rande einer Obstplantage im Busch, und von oben scheint die warme Wintersonne herab...


*gegen ein Kibbutz ist auch ein deutscher Marktgemeindenvorort eine Metropole. Kann jeder bestätigen, der schon mal in einem echten Hardcore-Kibbutz gefragt hat, wo die Glotze ist - und gefragt wurde: "Hast Du denn eine mitgebracht?"

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