Freitag, 5. Dezember 2003

Feder und Schwert
Es hat doch noch geklappt: Das mehrfach verschobene Interview mit dem Sieger der Wahlen zur Repräsentantenversammlung der Berliner Gemeinde. Albert Meyer präsentierte sich nach dem Erdrutschsieg in bester Stimmung, auch wenn der gnadenlose Wahlkampf eine gewisse Verbitterung hinterlassen hat.

Eigentlich werfe ich nach solchen Interviews das Material der Recherche weg. Man sieht es sich in der Regel nie wieder an. Es ist inzwischen die 4. Wahl in Berlin, über die wir berichtet haben, immer die gleichen Streiereien, Anschuldigungen, vorgeschobenen Sachargumente. Weg mit dem Plunder. Aber diese Flugblätter...



...die waren in der Gemeindezeitschrift. Brutale, unehrliche Anschuldigungen unter der Gürtellinie, mit Betrugsvorwürfen und Diffamierungen. Das sind keine Hochglanzbroschüren wie bei Möllemann. Es ist billiges Papier, schlechtes Layout, eine geifernde Sprache. Keine Werbeagentur ist da drüber gegangen. Es sind die letzten Patronen in einem Kampf um die Macht in einer mit 13.000 Mitgliedern eher kleinen Gemeinde. Es ging nach hinten los. keiner der Unterzeichner hat es in die Repräsentanz geschafft.

Wer solche Pamphlete schreibt, wer zu diesen Mitteln greift, wer überhaupt nicht mehr versteht, wie verbittert und verzweifelt das draussen ankommt, wird nicht aufgeben. Ich hebe die Flugblätter auf. Was soll´s. Andere sammeln Schwerter oder Pistolen.

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