Freitag, 26. Dezember 2003

Vitamin-Cionismus
Wenn ich die Chance habe und am richtigen Marktstand vorbeikomme, kaufe ich Zitronen aus Israel.



So richtig natürliche, unbehandelte Saftzitronen, aus dem Kibbutz, geerntet von der Jugend dieser Welt, die da mit viel Erwartung anreisen und letztendlich halt in einem Kaff landen, wo sie zum ersten und letzten Mal in ihrem verwöhnten Metropolendasein* harten Ackerbau in gleissender Sonne erleben. Wenn sie danach noch zu was fähig sind, endet die Geschichte oft im Bett.

Ich mag Zitronen, bei denen ich mir vorstellen kann, wie Peter (23) sie, auf der Leiter stehend, vom Baum pflückt, während unten Jessica (21) und Juliette (24) stehen und seinen Hintern knackig finden.

Und aufgeschnitten, ausgepresst und mit viel Zucker genossen, hinterlässt die Zitrone dieses dezente Kribbeln im Mund, als hätte man minutenlag geknutscht, am Rande einer Obstplantage im Busch, und von oben scheint die warme Wintersonne herab...


*gegen ein Kibbutz ist auch ein deutscher Marktgemeindenvorort eine Metropole. Kann jeder bestätigen, der schon mal in einem echten Hardcore-Kibbutz gefragt hat, wo die Glotze ist - und gefragt wurde: "Hast Du denn eine mitgebracht?"

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