Sonntag, 25. April 2004

Fast schon Frühling,
fast schon München....



...aber doch nur Berlin, und ausserdem ist es schon wieder zu kalt. Egal. In drei Tagen geht es in die bayerische Landeshauptstadt, zum Sendung machen.

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In München ist es auch kalt im Moment. Ihre Sendung kommt wirklich am Sonntag um 11 Uhr auf 94.5 ? Da war nur Musik.

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Nur an jedem ersten (!) Sonntag im Monat, um 11 und um 16 Uhr (Spezialstudententermin)

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Das liebt der Berliner:
Zugezogene Bayern, durch die die Mieten steigen, die das Porzellan wegkaufen und dann jammern wieviel schöner München sei ;-)

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He! ich kann nichts dafür, dass

- die Berliner so geschmacklose Grattler sind, und die Silberschätze ihrer Vorfahren für unter dem Materialpreis verhökern

- dass München nun mal kein Slum ist und Berlin partout Favela sein will - ich jedenfalls möchte in einer Stadt leben, wo es mehr Menschen als Ratten gibt und Kakerlaken eine Ausnahmeerscheinung sind

- der Miethai sofort die 7-Kopf-3-Generationen-Blockwart-Familie an die Luft gesetzt hat, als ich nur spasseshalber sagte, dass ich die 200 Quadratmeter inclusive Restaurierung und Ungeziefervernichtung für das doppelte nehmen würde.

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:)

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Es muss ja einen Grund haben, warum die, wenn ich in Berlin erzähle, dass ich von Berufs wegen nach Berlin versetzt wurde, mich fassungslos anschauen - offensichtlich wissen die nicht, was "Beruf" respektive "Arbeit" bedeutet. Kein Wunder also, wenn sie ihren Fortbestand durch den verkauf des Tafelsilbers sichern.

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O weia, jetzt hängt sich der Bayer aber aus dem Fenster. Das ist ja fast wie der Schwabe, der letztens mit mir durch die Strassen flanierte und im schönsten Schwäbisch seine Landsleute zitierte: "Mir habens alles bezahlt"
*mehr schlecht als recht schwäbisch nachplapper*
Wir wollen jetzt nicht die Gründe für die klammen Geldbeutel der Berliner sowie die hohe Arbeitslosigkeit diskutieren, oder?

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Können schon. Aber was mich wirklich seltsam berührt: Ich habe diese Woche 1 Auftrag aus Hamburg, 3 aus München, manchmal geht es dabei um Berlin - und wo immer ich hinsehe, sagen mir Kollegen, dass es so furchtbar schlecht geht.

Mir wird das allenthalben so erklärt: In Berlin kann man mit ausgesprochen wenig Geld überleben; etwa 5-600 Euro im Monat all inclusive. Ich denke, das kommt hin, und die paar Euro kriegt man schon irgendwie zusammen.

In München kann man dafür noch nicht mal die Miete bezahlen - Vergleich: Ich zahle hier 300 Euro für 65 Quadratmeter, meine Wohnung in München-Schwabing würde mit 37 Quadratmetern 600 kosten, mein Zweitwohnsitz in der oberbayerischen Provinz mit 50 Quadratmetern etwa 400 Euro. Man ist dort also im Gegensatz zu Berlion gezwungen, zu arbeiten, einfach um zu überleben.

Und wenn die Stossdämpfer meines Autos über die kaputten Strassen Berlins wackeln, vorbei an Trümmergrundstücken und Fassaden mit Einschusslöchern, frage ich mich schon, wo hier eigentlich das Geld landet.

Aber genug der Berlinschimpferei, für das gibt´s andere Blogs

Edit: Ich bin hier nicht wegen Berlin her, sondern trotz Berlin. Es waren, wenn man so will, höhere Motive, von denen ich dachte, sie würden mich über die Kloake wandeln lassen.

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die henne und das ei
>offensichtlich wissen die nicht, was "Beruf" respektive "Arbeit" bedeutet.
und
>Man ist dort also im Gegensatz zu Berlin gezwungen, zu arbeiten, einfach um zu überleben.
Ich bin müde, vielleicht versteh ich Dich falsch, aber irgendwie sträuben sich bei diesen Sätzen meine Nackenhaare.
Aber ich denk jetzt lieber noch ne Runde nach bevor ich mich dazu auslasse.

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Ich kenn das Gefühl in den Nackenhaaren vom Lesen der diversen Quarterlife-Crisis-Berlin-Mitte-arbeitslose-WebdesignerInnen-Bücher des letzten Jahres. Da krieg ich einen Rappel.

Ich bin weder ein Workaholic noch ein Jung-FDPler, schon gar kein Hugenotte oder gar "ungemütlich", was für einen Bayern ja eine Katastrophe wäre - aber... es sind hier jeden Tag ein paar Geschichten, bei denen ich mich im falschen Film wähne. Eine Praktikantin, die für einen wichtigen Job eingeteilt ist und prompt 2 Tage verschwindet, ohne vorher Bescheid zu sagen. Freie Mitarbeiter, die mal eben eine Stunde jemanden privat auf Handy anrufen - vom Dienstanschluss, und das, obwohl der Leiter im Raum ist und es damit begründen, dass sie a) mal wieder mit dem sprechen wollten und b) nicht wissen, dass es teuer ist, weil sie ja keinen Anschluss haben, weil ihnen der zu teuer ist. Die allgegenwärtige Schnorrerei, und die totale Wurschtigkeit, weil irgendwie werden sie damit schon durchkommen. Immer nur von Projekten reden, nie von der Umsetzung. Das kenne ich so nur von Berlin.

Edit: Over and Out. Zeit für Coujewsine aka Abendessen.

Edit 2: Literaturtip: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3518123270/ref=ase_cdversand-21/028-2477895-7410103

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Ja. Und Nein. Ich kenn ebenso Geschichten aus Hamburg und der norddeutschen Provinz, die einem die Haare zu Berge stehen lassen. Dieses nur an die eigenen Rechte, nicht aber an Pflichten-denken.

Ich will Deine Erfahrungen überhaupt nicht in Abrede stellen. Vielleicht reden wir auch aneinander vorbei - wie gesagt, ich bin müde.

Guten Appetit :)

P.S. Ausserdem dachte ich das die arbeitslosen Mitte-Webdesigner jetzt als kinderkarrenschiebende Eltern den Prenzlauer Berg bevölkern.

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Dann kenne ich offensichtlich nur die richtigen Hamburger - fast alle so wortkarge, korrekte Ranklotzer, wie sie als "Fischkepf" in der mündlichen Überlieferung des Bayernvolkes auftauchen.

P.S.: Nicht alle. Manche versuchen, ihr Leben nebenbei in Buchform zu packen, und das dann beim Open Mic unterzubringen, um dann von Eggers und Landwehr bei KiWi untergebracht zu werden. Manchmal ist das Leben einfach ein einziges, grosses Klischee.

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Die lieben Nackenhaare
Meine Nackenhaare haben sich nicht wegen der sich den Luxus der quarterlife-crisis gönnender, die Bars in Mitte und Prenzlauer Berg bevölkernder Noch-Studenten/ehmaliger Webseiten-Desigern hochgestellt. Ich habe bei dem Satz "offensichtlich wissen die nicht, was 'Beruf' respektive 'Arbeit' bedeutet" nur an die arbeitslosen (Ost)Berliner ArbeiterInnen gedacht. Deshalb klang der für mich so vermessen, so a la "typisch Jammer-Ossis".

Und zum Thema Münchener Mieten: *generalisier* Ihr da unten verdient mehr Geld. Ich weiss das von Freunden und Bekannten, die sich sowohl in München wie auch in Berlin nach Arbeitsplätzen umgesehen haben. Nun stellt sich die Frage, was bedingt was? Verdient Ihr mehr weil es teurer ist? Oder ist es teurer weil Ihr mehr verdient? Vermutlich geht das Hand in Hand.

Berlin war eine Großstadt, die sehr stark von der Industrie gelebt hat. Diese ist weg.
Vermutlich wär es sinnvoll wenn SchülerInnen in der Schule stärker motiviert werden, sich das Leben nicht nur als Angestellte vorzustellen, sondern auch an das Thema "Selbstständigkeit" herangeführt werden. Aber wir Konsumenten müssen das auch unterstützen.

Und ich hab von Berlin immer noch den Eindruck, das hier sehr viel Energie vorhanden ist.

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München hat einfach davon profitiert, dass sich nach dem Krieg Firmen angesiedelt haben. Berlin kam dafür nicht in Frage. Eine Stadt lebt von ihrer Wirtschaft.

Die Mieten richten sich natürlich nach dem Einkommensnivau.

Die Politik hat nach der Wiedervereiniung unsägliche Fehler gemacht. Jetzt ist kein Geld mehr da. Insgesamt fehlt es an Initiative. Ich glaube nicht, dass man mit Anspruchsdenken und Faulheit irgendwo in Deutschland noch lange durchkommt.

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Das Zitat kam in der Regel von lattemachiatogeschwängerten Zionskirchplathockern (TM Alex Wolff), nicht unbedingt aus Marzahn. Energie? Ne, seh ich nicht. Eher recht viel Selbstmitleid, in my humble opinion.

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zu moni
*zustimm*
na das meinte ich doch: bloss weil für Dich münchener 500 euro vielleicht nicht nach allzu viel geld klingen ist das für viele berliner anders, die das nicht so schnell beisammen haben.

uceda: dann wechsel doch mal die plätze, wo Du nach der arbeit hingehst. vielleicht liegt es daran? *nicht böse mein*

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Es ist sehr bemerkenswert,
dass ein Münchner sich für einige Zeit von seiner Stadt trennt - Kompliment!
Was ich nie verstehen werde: warum wollen alle in Schwaaaaaaaabing wohnen? Im Süden ist es doch netter, mit vielen Gärten (Gegend um Partnachplatz, Westpark, Holzapfelkreuth) und in 10min ist man im Zentrum.

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@ chile: Sorry to say, aber im Moment ist nach der Arbeit nur vor der Arbeit. Wenn ich von diesem Rechner weggehe, gehe ich nach Hause zum Notebook und mach das nächste Teil. Heute: Nichtchuzpe-Radiomanuskript, danach: Technikkasten für einen Artikel. Nur 2 Nebenjobs, aber alltogether mehr als das, was man hier als Existenzminimum ansieht.

Ich hör mir aber gern Vorschläge an, wo der Berliner sonst noch hingeht; ohne allerdings so einer wie hier im untersten Absatz zu sein. Wenn ich Not und Elend sehen will, muss ich nur von der neuen Shoppingmeile hier einen Block weggehen - da fragen Junkies nach Kleingeld, und/oder prostituieren sich. Und das schäbige Lokal in der Seitenstrasse hat um 10 Uhr die gleiche Besatzung wie um 2 Uhr morgens; nur eben entsprechend abgefüllt. Laut neuesten Zahlen bebinnt das Elend nicht in Martzahn, sondern ist praktisch überall.

@bernie: Von allen Faktoren zusammengenommen, inclusive chronischen Heuschnupfen, ist Schwabing ideal - wobei ich, ganz genau genommen, in der Maxvorstadt wohne. Das ist ja auch schon etwas südlicher.

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ich bin da, weil
meine Freundin sich nicht von ihrer Stadt trennen kann; Sendling-Westpark habe ich mir nicht ausgesucht, da wohnt die Familie meiner Freundin seit Ewigkeiten, doch ist sehr nett. Leider sind die Seen und vor allem die Skigebiete weiter weg, als ich erhofft hatte.
Warum fährst du nicht über ein verlängertes Wochenende ans Meer? Wustrow und Umgebung ist doch paradiesisch.

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guter tip
ab und an muss man raus aus berlin, auf die datscha bzw. an einen der vielen _kleinen_ seen. das versöhnt.

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Ich fahre lieber am Freitag. Ganz weit weg in den Süden. Nachdem ich am Donnerstag nochmal das ganz andere tristessroyalige Berlin erleiden werde - Adlon. Dieses Blog wird überfliessen vor Häme. das weiss ich jetzt schon.

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am ersten maiwochenende kann ich das sogar ganz gut verstehen.

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In der Zeit, in der die polnischen Autonomen etwas marodieren, am Starnberger See sitzen und die Berge anschauen. Und Gedanken an eine ehemalige Pronzessin nachhängen, die irgendwann nach Berlin wollte, um es dort zu schaffen, was imnmer es auch sein mag.

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kann es sein, dass die ganzen jammer-über-berlin-bloggs nur von zugezogenen stammen? hat da jemand den überblick?

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Wahrscheinlich. Auch in den ekligeren Ecken dieser Erde beschweren sich nicht die Eingeborenen über die Zustände; sie kennen es ja nicht anders.

Und so viele Berlinfeindliche Blogs gibt s ja gar nicht.

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donalphons strikes back
jedenfalls watscht er da
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/95923/
gewisse MünchnerInnen ordentlich ab :-)

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