Mittwoch, 28. April 2004

Spargelsaison
im Berlin-Peacewood-Remix.



Heute wieder ein paar Brocken OSZE-Conference on Antisemitism. Alle sind dagegen, alle tun was, alle warnen kräftig und haben tolle Ziele. Dazwischen ein paar NGOs auf der Suche nach Programmfinanzierung, und Häppchen.

Ich habe einen nicht unironischen Beitrag für einen öffentlich-rechtlichen sender gemacht, und nach dem heutigen tag wurmt es mich, dass der nicht so richtig böse wurde.

Im Prinzip gibt es drei Sorten von Menschen:

- Ahnungslose Politiker, die sich an die Skripte ihrer Referenten halten und bei jeder kritischen Frage ins schleudern kommen,

- Referenten, die dann darauf verweisen, dass der nächste Termin gleich beginnt und

- gschaftlhubernde NGOs, die dann hinterherwuseln und sich anbieten, falls der Politiker im Ruf steht, durch seinen Referenten ein grosses Budget verwalten zu lassen.

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Beds are burning
Gestern wunderte ich mich noch über die miserablen Flugeigenschaften von Betten und Sofas in meiner Wohnanlage. Manche mutmasten dann, es könnte sich um ein schlechteres Viertel einer Stadt handeln - ohne zu bedenken, dass, vielleicht von einer kleinen Wannseeinsel ausgenommen - diese Stadt über keinerlei gute Viertel verfügt.

However, es fiel auch das Wort Neukölln - wie ich heute beweisen kann, ist es das nicht.



Denn in Neukölln fliegen die Betten nicht nur in den Hinterhof, wie hier zu sehen ist, sondern direkt auf den Bürgersteig. Bleiben dort liegen, rosten, verrotten, bis nichts übrigbleibt als Metall und Kunststoffbezug. Niemand kümmert sich darum. Es ist normal: wahscheinlich ist das einfach die übliche Form der Müllbeseitigung.

Zumindest in Neukölln. Hier bei mir kamen heute morgen ein paar junge Herren, inspizierten das Sofa, und nahmen es mit.

Wahrscheinlich hat es jetzt schon ein neues Zuhause in einem typischen berliner Folkloretrachtenclub, wo hungrige Möchtegernphotografen, die aussehen wie der junge Thor Kunkel, zwei Kinderskianzugjacken übereinander tragen und die Mädchen stolz auf ihre Tattoos sind, die sie auch auf der Lesung herzeigen würden, wenn jemand ihre Berliner Kiezvolxmusikstadlstories drucken würde.

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